Cross-Border Commerce Europe: TOP 100 Cross-Border Marketplaces Europe

Cross-Border Commerce Europe (CBCommerce), die Plattform zur Förderung des grenzüberschreitenden Online-Handels in Europa, veröffentlicht eine Studie, die die 100 in Europa am besten performenden Cross-Border-Marktplätze vorstellt. Der grenzüberschreitende E-Commerce in Europa (EU 28 inkl. UK, Schweiz und Norwegen; ausgenommen das Segment Reisen) hat im Jahr 2021 237 Mrd. € umgesetzt, wovon 141 Mrd. €, also rund 59 %, auf Marktplätze entfielen. Den Löwenanteil verbuchten Amazon und eBay für sich, die mit einem Umsatz von 51 Mrd. € bzw. 25 Mrd. € im Jahr 2021 mehr als die Hälfte des Umsatzvolumens im Markplatzsegment erwirtschafteten. Die TOP 100 der Cross-Border-Marktplätze erzielten 2021 europaweit einen Umsatz von 128 Mrd. €. Während der Corona-Pandemie verzeichneten sie ein bemerkenswertes Wachstum von 22 %, das vor allem auf den Erfolg von C2C-Plattformen zurückzuführen ist. Der Trend wird sich 2022 aller Voraussicht nach fortsetzen, bis 2025 könnten 65 % der grenzüberschreitenden Online-Käufe in Europa auf Markplätzen abgewickelt werden. Die Studie von CBCommerce wurde mit der Unterstützung von Checkout.com, FedEx Express, Lengow, nShift und Payoneer durchgeführt.

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©Cross-Border Commerce Europe

Die Studie „TOP 100 Cross-Border Marketplaces Europe“ basiert auf einer umfassenden Sammlung von Cross-Border-E-Commerce-Daten von Online-Marktplätzen, die in Europa aktiv sind. Das Ranking entsteht durch die Auswertung von vier übergeordneten Parametern:

  • grenzüberschreitende Online-Verkäufe in Europa (28 europäische Länder inkl. UK, Schweiz und Norwegen)
  • SEO-Indikatoren für die grenzüberschreitende Performance
  • Cross-Border-Score, abhängig von der Anzahl der abgedeckten Länder
  • Anzahl und Prozentsatz grenzüberschreitender Seitenbesuche

Vier weitere Parameter verfeinern das Ranking:

  • Art des Geschäftsmodells (B2C – B2B – C2C – P2P…)
  • europaweite Markenstrategie des Marktplatzes
  • KI- und Big-Data-Strategie des Marktplatzes
  • Art und Anzahl der Serviceangebote an die Kunden

Cross-Border-Marktplätze setzen mehr als die Hälfte des E-Commerce-Volumens um

Die Studie berücksichtigt alle Typen von Online-Marktplätzen (B2C, B2B, C2C, P2P …) und alle Branchen außer Reisen. Ausgenommen ist der Bereich Sharing Economy.

Von den 438 Marktplätzen, die 2021 in Europa aktiv waren (1000 Domains), können etwa 150 als Cross-Border-Marktplätze (34,2 %) betrachtet werden. Im Jahr 2025 werden voraussichtlich mehr als 50 % und damit 200 bis 250 der weltweiten Marktplätze, die in Europa verkaufen, grenzüberschreitend agieren. 34 % der erfassten Marktplätze sitzen nicht in Europa (sondern hauptsächlich in den USA), 10 % sind britisch. Damit entfallen 56 % der Marktplätze auf die EU. Das Vereinigte Königreich hat drei Marktplätze in den TOP 100 verloren, was vorrangig auf den Brexit zurückzuführen ist.

Die TOP 10 der Cross-Border-Marktplätze in Europa sind:

  • TOP 1: Amazon (USA)
  • TOP 2: AliExpress (China)
  • TOP 3: eBay (USA)
  • TOP 4: Etsy (USA)
  • TOP 5: OLX (Niederlande)
  • TOP 6: Discogs (USA)
  • TOP 7: Vinted (Litauen)
  • TOP 8: Bandcamp (USA)
  • TOP 9: Uber Eats (USA)
  • TOP 10: Zalando (DE)

Das kontinuierliche Wachstum beim Spitzenreiter Amazon ist wirklich bemerkenswert. In den TOP 3 finden sich dieselben Marktplätze wie im Vorjahr, wobei Amazon und eBay die Plätze getauscht haben. Wish hat die TOP 10 verlassen, neu bzw. wieder eingestiegen ist Bandcamp auf Platz 8.

Begünstigt durch die Corona-Pandemie erzielten die TOP-100-Cross-Border-Marktplätze im Jahr 2021 europaweit einen nie dagewesenen Umsatz von 128 Mrd. €

Das entspricht einem Anstieg von 22 % im Jahresvergleich. Besonders stark fiel das Wachstum im zweiten Quartal 2021 für die Marktplätze der Omnichannel-Einzelhändler (+ 34 % im Jahresvergleich) und die C2C-Marktplätze (+ 41 % im Jahresvergleich) aus. Der Marktanteil der TOP-100-Marktplätze machte etwa 90 % des gesamten Marktplatzumsatzes aus, 2,85 Mrd. grenzüberschreitende Besucher verzeichneten sie monatlich auf ihren Seiten. 74 der TOP 100 waren 2021 hundertprozentige Marktplätze, ihr Anteil am Gesamtumsatz betrug 75 %. 43 dieser „reinen“ Marktplätze waren C2C-Plattformen; 2025 wird die Hälfte der TOP-100-Cross-Border-Marktplätze C2C sein.

An der Wertungsskala, die unserem TOP-100-Ranking zugrunde liegt, ist grundsätzlich eine positive Entwicklung abzulesen; das Durchschnittsergebnis stieg 2021 von 56 auf 60,9 Punkte, was Ausdruck der zunehmenden grenzüberschreitenden Aktivität der Marktplätze ist. Amazon auf Platz 1 erhielt 91,5 Punkte, Depop auf Platz 100 immerhin noch 37,7. 17 Marktplätze steigerten ihren GMV um mehr als 50 %, das mittlere durchschnittliche Wachstum betrug 33 %. 36 der TOP-100-Marktplätze stammen aus den USA (bspw. GOAT, Flight Club, Design by Humans), sie erzielten rund 87 Mrd. € Umsatz (= 61,9 % des gesamten Cross-Border-Umsatzes von 140,6 Mrd. €).

Markttrends im Jahr 2021

– Der Aufstieg der Customisation-On-Demand-Marktplätze: Kunst, Mode, Kunsthandwerk und Geschenke

15 der TOP-100-Marktplätze bieten Waren an, die auf Kundenwunsch hin personalisiert werden. Dazu zählen die europäischen Unternehmen Spreadshirt, Helloprint, Qwertee und Depop. In den kommenden Jahren wird der Anteil dieser speziellen C2C-Marktplätze an den TOP 100 auf 20% anwachsen.

– C2C-Auktionsmarktplätze im Aufwind

1stDibs (Platz 31) ist ein bedeutender Online-Marktplatz, der Designliebhaber mit Anbietern und Anbieterinnen von Vintage-Objekten, antiken und zeitgenössischen Möbeln, Wohnaccessoires, Kunst, Schmuck, Uhren und Mode zusammenbringt

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– C2C und (Mode-)Wiederverkauf – nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Die TOP-10-Marktplätze eBay, Etsy (einschließlich Depop) und Vinted sind die Leader im Second-Hand-Geschäft, mit Gebraucht- und Vintage-Mode als führenden Kategorien. TheRealReal aus Amerika (Platz 51) ist der Spitzenreiter beim Wiederverkauf von Luxusartikeln. Vestiaire Collective (Platz 45) ist ein globaler Marktplatz, der es Menschen ermöglicht, Luxusmode aus zweiter Hand zu kaufen und zu verkaufen. Der Anteil der C2C-Gebrauchtwarenverkäufe im Marktplatzsegment wird bis 2025 von 45 % auf 50 % steigen. Auf den Marktführer eBay entfällt mehr als ein Drittel des GMV, den C2C-Plattformen insgesamt erwirtschaften.

Derzeit verkaufen 44 der TOP-100-Marktplätze gebrauchte Waren. Bei allen handelt es sich um reine Marktplätze, von denen die Mehrheit auf dem C2C-Modell basiert. Mode ist die beliebteste Kategorie mit 29 Playern in den TOP 100. In den nächsten fünf Jahren werden viele Newcomer dazustoßen, die als C2C-Marktplätze (und P2P-Marktplatz-Apps) Mode, Schuhe und Accessoires aus zweiter Hand verkaufen. Voraussichtlich werden sie in naher Zukunft 66 % der TOP-100-Cross-Border-Marktplätze ausmachen.

– Food-Marktplätze

Aufgrund der Corona-Pandemie erreichte der Lebensmittelsektor und insbesondere der Bereich Lebensmittellieferung im Online-Handel ein Allzeithoch. Uber Eats konnte sich daher zum zweiten Mal in den TOP 10 platzieren. Nur knapp verfehlt hat die Spitzenränge der niederländische Marktplatz Takeaway.com, ein zweiter starker grenzüberschreitender Akteur in diesem Sektor. Das finnische Technologieunternehmen Wolt (Platz 21), das ebenfalls in Lebensmittelbereich tätig ist, wurde vor Kurzem vom amerikanischen Unternehmen Doordash übernommen.

„Ich möchte mich bei unseren Marktforschungs-Partnern Checkout.com, FedEx Express, Lengow, nShift und Payoneer bedanken, die gemeinsam mit unserem Forschungsteam unfassbar viel Energie in diese mit Spannung erwartete Studie gesteckt haben. Die Studie durchleuchtet die besten der in Europa aktiven Cross-Border-Marktplätze und beflügelt die gesamte Branche“ schließt Carine Moitier, die Gründerin von CBCommerce.eu.