B2B-Marktmonitor 2022: Mehr als jeder vierte Euro im B2B-Internethandel über Marktplätze

Steigende Kundenansprüche, Coronapandemie, Digitalisierung: Die Rahmenbedingungen für den B2B-Handel haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Denn: Im B2B-Bereich werden Onlineshops und Gewohnheiten, die man aus dem privaten Einkauf kennt, immer wichtiger. Der neue B2B-Marktmonitor des ECC KÖLN in Zusammenarbeit mit Adobe, Creditreform und Intershop beleuchtet daher nun die vergangenen und zukünftigen Entwicklungen der B2B-Internethandel-Umsätze und zeigt: Der B2B-Internethandel[1] der Hersteller und Großhändler ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 30,7 Prozent gewachsen und verzeichnet damit einen Gesamtumsatz von 352 Milliarden Euro netto. Insgesamt haben Hersteller und Großhandel 2021 9,4 Prozent der Gesamtumsätze online (exkl. EDI) umgesetzt.

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B2B-Marktmonitor 2022: Mehr als jeder vierte Euro im B2B-Internethandel über Marktplätze. ©IFH

„Auch im B2B-Handel wünschen sich Einkäufer:innen eine vergleichbare Usability der Onlineshops wie im B2C-Bereich. Daher verwundert es kaum, dass der B2B-Internethandel seit Jahren weiterwächst und auch in Zukunft immer relevanter werden wird. Für 2022 gehen wir davon aus, dass der Umsatz des B2B-Internethandels bei 470 Milliarden Euro netto und der Anteil des Internethandels am Gesamtumsatz bei 10,7 Prozent liegen wird,“ so Michael Mertens, Senior B2B Commerce Expert, zu den Ergebnissen der Studie.

Relevanz der Marktplätze steigt immer weiter

Waren 2018 Onlineshops noch mit großem Abstand Vertriebsweg Nummer eins im B2B-Internethandel, haben Marktplätze in den letzten Jahren deutlich aufgeholt: Mittlerweile wird etwas mehr als ein Viertel (27 %) der Umsätze im B2B-Internethandel über Marktplätze erzielt. Zum Vergleich: 2018 lag dieser Wert noch bei 15 Prozent. Damit verzeichnen Marktplätze eine jährliche Wachstumsrate von 52 Prozent von 2018 bis 2021. Insgesamt ist der B2B-Internethandel von 2018 bis 2021 um 172 Milliarden Euro gewachsen. Die größte Wachstumsrate verzeichnen dabei Metallerzeugnisse (CAGR 2018-2021 35,8 %) gefolgt von chemischen/pharmazeutischen Erzeugnissen (31,3 %) und Maschinen (31,0 %). Der Anteil der Umsätze über Onlineshops oder Marktplätze am jeweiligen Gesamtumsatz ist im Bereich DV-Geräte, CE und elektrische Ausrüstungen am größten.

Deep Dive chemische und pharmazeutische Erzeugnisse

Ähnlich wie im gesamten B2B-Handel steigt auch in der Teilbranche chemische und pharmazeutische Erzeugnisse der Anteil des Internethandels immer weiter an. Wurden 2012 noch lediglich fünf Milliarden Euro im Internethandel umgesetzt, lag der Umsatz 2021 bei 58 Milliarden Euro netto. Für 2022 rechnen die B2B-Expert:innen und Studienautor:innen mit 75 Milliarden Euro Umsatz über Onlineshops oder Marktplätze. Dabei wird ein Großteil der Umsätze durch Verkäufe ins Ausland erwirtschaftet: 60 Prozent bzw. 118 Milliarden Euro der B2B-E-Commerce-Umsätze (inkl. EDI) kommen aus dem Ausland.

[1] Nur Umsätze über Onlineshops und Marktplätze (ohne EDI) von Herstellern und Großhandel.

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