Amazon startet mit erstem vollelektrischen Lkw in Deutschland

Amazon hat heute bekannt gegeben, dass das Unternehmen bis Jahresende seine ersten 20 elektrischen Schwerlastfahrzeuge in Deutschland in Betrieb nehmen wird. Die Inbetriebnahme der elektrischen Lkw ist ein wichtiger Meilenstein bei der Elektrifizierung der schwer zu dekarbonisierenden mittleren Meile – dem Bereich der Transportindustrie, in dem Fracht zwischen Lagerhallen befördert wird. Die Ankündigung bringt Amazon einen Schritt näher an die vollständige Dekarbonisierung der eigenen Lieferflotte und an das Ziel, bis 2040 CO2-neutral (net-zero carbon) zu werden – zehn Jahre vor dem Pariser Klimaabkommen.

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Amazon startet mit erstem vollelektrischen Lkw in Deutschland. ©Amazon

Lkw und andere Nutzfahrzeuge verursachen rund 36% der Verkehrsemissionen in Deutschland. [1]Amazon leistet seinen Beitrag zur Minimierung des CO2-Fußabdrucks im deutschen Verkehrssektor, indem das Unternehmen herkömmliche Lkw durch emissionsfreie Elektrofahrzeuge ersetzt. Die 20 elektrischen Lkw werden voraussichtlich mehr als eine Million Kilometer pro Jahr zurücklegen und dabei mit Strom statt Diesel betrieben. Die Fahrzeuge werden von Volvo Trucks produziert und werden Produkte von Amazons Standorten in Dortmund und Düsseldorf aus transportieren.

Dank neuester Batterietechnologie können die Elektrofahrzeuge an 360kW-Schnellladesäulen angeschlossen werden, die die Vierzigtonner in weniger als zwei Stunden vollständig aufladen. Amazon hat zehn dieser innovativen Schnellladestationen an seinen deutschen Standorten installiert.

„Wir sind bei Amazon bestrebt, unsere gesamte Lieferflotte zu dekarbonisieren. Dabei ist vor allem die Umstellung auf emissionsfreien Transport auf der mittleren Meile eine Herausforderung“, so Andreas Marschner, Vice President Transportation Services Europe bei Amazon. „Deshalb ist die Inbetriebnahme dieser ersten elektrischen Lkw ein wichtiger Meilenstein für uns. Wir betreiben eines der weltweit am schnellsten wachsenden kommerziellen Elektrifizierungsprogramme und wir werden weiterhin Investitionen vornehmen und Innovationen vorantreiben, um Pakete emissionsfrei an unsere Kundinnen und Kunden zu liefern.“

„Die großen Akteure der Transportbranche spielen eine entscheidende Rolle bei den Bemühungen der ganzen Branche, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Deshalb freue ich mich, dass Amazon im Bereich des Schwerlasttransports gemeinsam mit uns auf den Elektroantrieb setzt“, sagt Jessica Sandström, Senior Vice President of Product Management bei Volvo Trucks.

„Damit der Straßengüterverkehr nachhaltiger wird und wir den europäischen Vorgaben nachkommen, brauchen wir mehr Lkw mit alternativen Antrieben auf Deutschlands Straßen. Die Unternehmen haben Interesse daran, ihre Flotten auf saubere Antriebe umzustellen. Das zeigt unser Förderprogramm, mit dem wir bislang schon die Anschaffung von über 1.200 Fahrzeugen mit Elektro- und Wasserstoffantrieb ermöglichen. Diese gezielte Unterstützung ist Teil unseres Gesamtkonzepts klimafreundliche Nutzfahrzeuge. Das ist der zentrale Fahrplan zur Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen im Straßengüterverkehr bis 2030. Wir setzen dabei auf ein Maßnahmenpaket aus Förderung, Steuerung des Aufbaus alternativer Tank- und Ladeinfrastruktur sowie einem geeigneten regulatorischen Rahmen. Die vor uns liegenden Aufgaben können wir nur durch gemeinsames und zielgerichtetes Handeln aller Akteure schaffen. Deshalb ist es gut, wenn Unternehmen, wie etwa Amazon als Nutzer und Volvo als Hersteller, zusammenarbeiten, um die CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr zu senken“, sagt Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatsekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr.

Die vollelektrischen Lkw ergänzen die wachsende Flotte an emissionsfreien Lieferfahrzeugen von Amazon. Allein in Deutschland hat Amazon bereits über 1.200 Elektrolieferfahrzeuge im Einsatz. Im vergangenen Jahr hat Amazon mit emissionsfreien Elektrolieferfahrzeugen oder Lastenrädern bereits mehr als 40 Millionen Pakete in Deutschland zugestellt. Diese Anzahl wird weiter steigen, da Amazon seine Flotte emissionsfreier Fahrzeuge kontinuierlich ausbaut.

Die Ankündigung ist Teil von Amazons Bestrebungen, im gesamten Unternehmen Dekarbonisierungsstrategien umzusetzen. Amazon ist auf dem Weg, seine Betriebsabläufe bis 2025 zu 100 % mit erneuerbaren Energien zu versorgen. 2021 lag der Anteil bereits bei 85 %. Dies betrifft alle Einrichtungen wie Büro-, Laden- und Logistikgebäude, einschließlich der Elektroladestationen vor Ort. Amazon hat inzwischen mehr als 100 Projekte für erneuerbare Energien in ganz Europa angekündigt und hat gerade zwei große Solarprojekte auf den Dächern der neuesten Logistikzentren in Hof-Gattendorf (Bayern) und Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) angeschlossen. Diese Anlagen verfügen über eine Gesamtkapazität von 7,7 Megawatt (MW) und sind Amazons dritt- und viertgrößten bisher angeschlossenen Onsite-Solaranlagen in Europa. Darüber hinaus plant das Unternehmen, die Anzahl der Standorte mit Solardachanlagen in Deutschland bis 2024 auf insgesamt 14 zu erhöhen. Sobald alle 14 Standorte in Betrieb sind, sollen sie genug Energie produzieren, um umgerechnet mehr als 13.000 deutsche Haushalte pro Jahr mit Strom zu versorgen. Dieses Vorhaben ergänzt Investitionen, die Amazon in große Offsite-Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien in Deutschland tätigt, darunter ein Offshore-Windpark mit einer Kapazität von 350 MW in der deutschen Nordsee, der 2025 ans Netz gehen soll. Sobald dieser Windpark in Betrieb ist, soll er genug Energie produzieren, um umgerechnet mehr als 450.000 deutsche Haushalte pro Jahr mit Strom zu versorgen.

Amazon hat 2019 die Klimainitiative Climate Pledge mitgegründet und hat sich verpflichtet, bis 2040 CO2-neutral (net-zero carbon) zu sein. Amazon verzichtet in seinen deutschen Logistikzentren auf Versandverpackungen aus Einweg-Plastik und wird weiterhin neue Wege beschreiten, um den Klimawandel zu bekämpfen und in Lösungen zu investieren, die zur zum Netto-Null-Ziel des Unternehmens beitragen.

[1] Bundesministerium für Umwelt und Verkehr, Klimaschutz in Zahlen – Fakten, Trends und Impulse deutscher Klimapolitik, Ausgabe 2021 (bmuv.de), Seite 36.

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