Lokale Online-Marktplätze: Sieben Kommunen in Baden-Württemberg erhalten Förderung von mehr als 1,22 Mio. Euro

In Baden-Württemberg entstehen neue lokale Online-Marktplätze. Das Bundesland hatte zuvor einen Ideenwettbewerb ausgerufen. Die Sieger erhalten nun eine ordentliche Geldspritze, um die Verkaufsplattformen aufzubauen.

Lokale Online-Marktplätze: Sieben Kommunen in Baden-Württemberg erhalten Förderung von mehr als 1,22 Mio. Euro
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Der Einzelhandel in ländlichen Gebieten geht schon seit Jahren zurück. Das liegt auch am Boom des E-Commerce, an dem kleine Anbieter nicht teilnehmen können. Für sie ist es zu kostspielig, einen eigenen digitalen Shop zu betreiben. Als Lösung haben sich lokale Online-Marktplätze etabliert, die für die technische Infrastruktur sorgen und es den regionalen Einzelhändlern ermöglichen, auf einem Portal die eigenen Produkte zu verkaufen. Um dieses Konzept zu fördern, hat das Bundesland Baden-Württemberg den Ideenwettbewerb «Lokaler Online-Marktplatz» ausgerufen. Zu den Siegern gehören unter anderem Blaubeuren und Laichingen, wie das Nachrichtenportal swp.de berichtet.

Informationen über Leben in der Kommune

Beide Städte dürfen sich über eine ordentliche Geldspritze freuen. Während Blaubeuren mit 160.000 Euro gefördert wird, erhält Laichingen sogar 200.000 Euro. Auf ihren lokalen Online-Marktplätzen können in Zukunft innerörtliche Einzelhändler ihre Produkte anbieten. Das Einkaufserlebnis soll dem auf großen Verkaufsplattformen gleichen. Was sich unterscheidet, ist die Art der Informationen. Anders als Amazon oder eBay sollen die lokalen Online-Marktplätze in Blaubeuren und Laichingen über das Leben in der Kommune berichten. Besucher der Plattformen erfahren zum Beispiel, welche Vereine es in der Region gibt oder zu welchen Zeiten die Arztpraxen ihre Türen öffnen.

Im Rahmen des Ideenwettbewerbs «Lokaler Online-Marktplatz» erhalten folgende Kommunen bzw. interkommunale Zusammenschlüsse eine Förderung des Landes Baden-Württemberg:

  • Heidenheim (RP Stuttgart): 160.000 €
  • Murrhardt (RP Stuttgart): 121.000 €
  • Blaubeuren (RP Tübingen): 160.000 €
  • Laichingen (RP Tübingen): 200.000 €
  • Weingarten (RP Tübingen): 200.000 €
  • Schönbrunn & Spechbach (RP Karlsruhe): 186.400 €
  • Oberndorf (RP Freiburg): 200.000 €

Lokale Marktplätze mussten 20 Nahversorger zur Teilnahme verpflichten

Dass das Konzept den Handel in der Regionen ankurbelt, ist sich Peter Hauk (CDU) sicher: „Der ganzheitliche Ansatz, der über die lokalen Online-Marktplätze verfolgt werden soll, bietet einen enormen Mehrwert für die Kommunen, Kunden und Unternehmer im ländlichen Raum“, zitiert swp.de den baden-württembergischen Minister. Die Teilnehmer mussten mindestens 20 Anbieter für sich gewinnen, unabhängig davon, ob Händler, Dienstleister, Handwerker, Bäcker oder Ärzte. Blaubeurens Bürgermeister Jörg Seibold zeigt sich zufrieden über den Sieg seiner Stadt: „Die Auszeichnung ist ein großer Erfolg der Stadtverwaltung Blaubeuren und ihrer Initiative, den Umstrukturierungsprozess unserer Innenstadt erfolgreich zu gestalten“, zitiert ihn swp.de.

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