Schuhmarkt: Umsatz steigt leicht auf 9,8 Milliarden Euro, Onlinehandel drängt weiter in den Markt

Der Schuhmarkt in Deutschland wächst weiterhin stabil: Mit einem Plus von 1,3 Prozent steigt das Umsatzvolumen leicht auf 9,8 Milliarden Euro an. Damit liegt der Schuhmarkt 2017 knapp über der durchschnittlich jährlichen Entwicklung seit 2011 (+1,1 %). Das zeigt der neue „Branchenfokus Schuhe“ von IFH Köln und BBE Handelsberatung. Insbesondere der Vertrieb von Sportschuhen, Pumps und Co. über das Internet sorgt für Dynamik in der Branche. So liegen die Umsatzgewinne im Onlinehandel 2017 um 64 Millionen Euro über den Zugewinnen des Gesamtmarktes, der stationäre Handel muss hingegen Umsätze einbüßen. Der Fachhandel kann mit 63,5 Prozent der Marktanteile derzeit zwar seine Vormachtstellung in der Branche halten, hat seit 2011 aber sieben Prozentpunkte seiner Anteile verloren – eine Entwicklung die sich künftig fortsetzen könnte.

Schuhmarkt: Umsatz steigt leicht auf 9,8 Milliarden Euro, Onlinehandel drängt weiter in den Markt
Schuhmarkt: Umsatz steigt leicht auf 9,8 Milliarden Euro, Onlinehandel drängt weiter in den Markt 1

„Durch die anhaltende Umsatzverschiebung ins Internet kommt die fachhandelsgeprägte Branche zunehmend unter Druck. Vor allem kleinbetriebliche Händler haben Schwierigkeiten, im Markt zu bestehen und schließen sich Plattformen wie Zalando, Otto und Amazon an, um den Kundenzugang nicht zu verlieren. Zusätzlich gewinnen Fashion-Händler durch den Verkauf von Schuhen weiter an Marktanteilen und werden zur Konkurrenz“, so Hansjürgen Heinick, Senior Consultant am IFH Köln.

Sportliche Modelle weiter auf Erfolgskurs
Ein Blick auf die Warengruppen zeigt: Sportschuhe und sportliche Freizeitschuhe mit Stoffoberfläche sind die Gewinner innerhalb der Branche. Sie steigern ihren Umsatz und machen zusammen über ein Drittel aller verkauften Schuhe in 2017 aus. Sportschuhe sind nach Damenschuhen sogar der zweitgrößte Umsatzbringer.

„Wer von dem Sneaker-Boom partizipieren möchte, darf nicht die jungen Kunden in den Fokus nehmen, diese wird er nicht erreichen können. Der Händler muss genau seine Zielgruppe kennen und das Thema auf diese ausrichten, insbesondere die Preislagen muss er im Blick behalten. Sollte dieses Thema nicht zu seiner DNA passen, sollte er sich dagegen entscheiden“, so Jürgen Hanke, Senior Consultant bei der BBE Handelsberatung.

Über die Studie

  • Marktvolumen auf Endverbraucherebene 2011 bis 2017
  • 5 Haupt-/21 Teil-Warengruppen – Entwicklung, Wachstumstreiber
  • Durchschnittspreise nach Segmenten
  • Pro-Kopf-Verbrauch und -Ausgaben nach Segmenten
  • Produktion und Außenhandel
  • Vertriebswegeprofile, Vertriebsstrukturen 2011 bis 2017
  • 11 Vertriebsformate – Entwicklung, Wachstumstreiber
  • Onlinehandel – Entwicklung, Anteile, Online-Vertriebswege
  • Prognosen: Markt- und Vertriebswegeentwicklung bis 2022

Die Studie kann über den IFH-Shop bestellt werden.

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