Der stationäre Handel braucht das Internet

Das Internet verstärkt den Wettbewerb im deutschen Einzelhandel weiter. Rund die Hälfte (49 Prozent) der Deutschen vergleicht heute die Preise der Ladengeschäfte vor Ort mit denen im Internethandel. Bietet der stationäre Händler aber wettbewerbsfähige Preise und Lieferbedingungen, dann kaufen 69 Prozent der Deutschen bevorzugt dort ein. Das hat Ende des Jahres 2018 eine repräsentative Umfrage des Markt- und Meinungsforschungs-Instituts YouGov im Auftrag des eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. ergeben.*

Stationärer Handel braucht das Internet
Stationärer Handel braucht das Internet – pixabay.com ©ar130405 (Creative Commons CC0)

Vorteile in der Gunst der Verbraucher baut der stationäre Händler immer dann aus, wenn Online-Funktionen in sein Angebot integriert werde. Die Darstellung des Warenangebots mit Preisen und Verfügbarkeit auf einer eigenen Website stellen einen Mehrwert für das Verbraucherangebot dar. Eine knappe Mehrheit der Deutschen (51 Prozent) wünscht sich, das Sortiment eines Geschäfts vor Ort auch online ansehen zu können. „Stationäre Einzelhändler haben im Wettbewerb mit Onlinehändlern gute Karten, wenn sie sich den Herausforderungen stellen und die Chancen des Digitalen Wandels aktiv nutzen“, kommentiert Prof. Dr. Georg Rainer Hofmann, Leiter der Kompetenzgruppe „E-Commerce – Digitale Märkte“ im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. die Ergebnisse.

Nach seiner Einschätzung brauchen aussagekräftige Online-Auftritte einen komfortablen Produktkatalog und verbindliche Informationen zu Preisen und Liefermöglichkeiten, aber auch korrekte Öffnungszeiten, Anfahrt- und Parkmöglichkeiten. Auch per Chat sollten Händler Kontaktmöglichkeiten bieten. „Die qualifizierte und verlässliche Information der Kunden zum Warenangebot sind Trümpfe, die stationäre Einzelhändler mithilfe des Internets weiterentwickeln und noch besser ausspielen könnten“, sagt Hofmann.

Schnäppchenjäger zieht es ins Internet

Bei der Frage, wo Kunden generell lieber einkaufen, im stationären Handel oder im Internet, hat der stationäre Handel Ende 2018 knapp die Nase vorne, denn nur 43 Prozent der Befragten gaben an, generell lieber im Internet einzukaufen. Sparfüchse zieht es hingegen eher ins Internet. Im Online-Handel schwanken Preise gefühlt jedoch stärker, was 72 Prozent der Deutschen als Chancen für Schnäppchen sehen. 81 Prozent betrachten es als Vorteil, beim Online-Einkauf die Ware binnen zweier Wochen problemlos zurückschicken zu können. Noch mehr geschätzt (von 83 Prozent der Kunden) wird nur die Möglichkeit, Preise vieler Anbieter einfach per Internet zu vergleichen.

Ob Smartphone und Tablet für mehr Online-Einkäufe sorgen, bewerten die Deutschen hingegen uneinheitlich. Knapp die Hälfte (45 Prozent) stimmt der Aussage zu „Ich finde es bequem, unterwegs online mit Smartphone oder Tablet einzukaufen,“ – während fast ebenso viele (46 Prozent) der Aussage nicht zustimmen möchten.

*Die verwendeten Daten beruhen auf einer bevölkerungsrepräsentativen Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.037 Personen in Deutschland zwischen dem 23.11.2018 und 26.11.2018 teilnahmen. Alle oben genannten Werte beziehen sich auf diese Stichprobe.

Die Studienergebnisse sind hier zum Download erhältlich.

eco - Verband der Internetwirtschaft e.V.