Alipay erhält Lizenz von Finanzaufsicht in Luxemburg

Chinesische Verbraucher können in der EU auch mit ihrem heimischen Bezahl-Dienst Alipay bezahlen. Den hiesigen Konsumenten steht die Funktion jedoch nicht zur Verfügung. Das könnte sich bald ändern.

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Basis: pixabay.com ©Mr_Uzo (Creative Commons CC0)

Als Bezahlmethode gibt es Alipay schon seit 2004. Allerdings sind es bislang nur die chinesischen Verbraucher, die den Dienst nutzen können, um ihre Einkäufe sowohl online als auch offline zu begleichen – selbst außerhalb des Heimatlandes. In rund 20 europäischen Ländern gibt es mehrere Akzeptanzstellen, an denen chinesische Touristen mit Alipay bezahlen dürfen. Lange wartet man jedoch, bis auch den heimischen Verbrauchern ermöglicht wird, von dem Dienst Gebrauch zu machen. Dazu könnte es bald kommen. Wie das Handelsblatt berichtet, habe Alipay von der Finanzaufsicht in Luxemburg eine Lizenz als E-Geld-Institut erhalten.

Zwei mögliche Szenarien

Vor diesem Hintergrund hält die Zeitung zwei Szenarien für möglich: Der chinesische Dienstleister könnte den europäischen Verbrauchern ebenfalls den Payment-Service verfügbar machen. Er könnte aber bloß die Bezahlfunktion für Händler erweitern. Dass dies möglich wird, liege laut Handelsblatt auch an der zweiten EU-Zahlungsdiensterichtlinie, die bestimmten Firmen mit E-Geld-Lizenz einräume, auf Bankkonten zuzugreifen und für ihre Kunden Überweisungen anzustoßen. Das lege wiederum die Weichen, sich von Banken oder Kreditkartenunternehmen unabhängig zu machen.

Alipay bleibt vage

Alipay selbst macht zunächst pauschale Aussagen, wenn es um die Frage geht, was der Dienstleister mit der Lizenz machen will: „Dadurch können wir Unternehmen in Luxemburg und Europa noch besser betreuen und ihnen helfen, mit chinesischen Touristen in Kontakt zu kommen“, zitiert das das Handelsblatt den Payment-Anbieter.

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