Deutsche Post DHL Group bestätigt Ergebnisziele für 2018 und 2020 – Q3 EBIT im Plan

Deutsche Post DHL Group ist im dritten Quartal weiter gewachsen und auf gutem Wege, die Ergebnisziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Der Umsatz des Unternehmens kletterte von Juli bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,4 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis, das heißt um Wechselkurseffekte und Portfolioveränderungen bereinigt, stiegen die Erlöse sogar um 4,7 Prozent. Zu dem nach wie vor deutlichen organischen Umsatzwachstum, das vom weiterhin boomenden E-Commerce-Geschäft und der unverändert positiven Entwicklung der internationalen Handelsströme getrieben wird, haben vor allem signifikante Steigerungen bei Express und Global Forwarding, Freight beigetragen. Das operative Ergebnis (EBIT) des Konzerns betrug im dritten Quartal 376 Millionen Euro. Es lag damit zwar unter dem Vorjahreswert von 834 Millionen Euro, aber im Rahmen der Planungen. Während die DHL-Divisionen zum Teil deutliche EBIT-Steigerungen verzeichneten, ging das Ergebnis im Unternehmensbereich Post – eCommerce – Parcel (PeP) im dritten Quartal wie erwartet zurück. Dies ist vor allem auf die geplanten und bereits kommunizierten Einmalbelastungen im Zuge der Maßnahmen zur Verbesserung der Profitabilität bei PeP zurückzuführen. So hat der Konzern im dritten Quartal 392 Millionen Euro und damit den größten Teil der im Juni für 2018 angekündigten Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von rund 500 Millionen Euro verbucht. Um diese Aufwendungen bereinigt lag das operative Konzernergebnis bei 768 Millionen Euro. Darüber hinaus hat Deutsche Post DHL Group 45 Millionen Euro der angekündigten jährlichen Investitionen in Höhe von 150 Millionen Euro eingesetzt, um die Produktivität zu erhöhen.

Konzernumsatz im dritten Quartal auf 14,8 Milliarden Euro verbessert; Ergebnisziele für 2018 und 2020 bestätigt. – ©Deutsche Post DHL Group 2018
Deutsche Post DHL Group bestätigt Ergebnisziele für 2018 und 2020 - Q3 EBIT im Plan 1

“Deutsche Post DHL Group ist unverändert in guter Verfassung, unsere fundamentalen Wachstumstreiber sind intakt. Das zeigt sich insbesondere in der weiterhin positiven Entwicklung unserer DHL-Unternehmensbereiche DHL Express, Global Forwarding, Freight und Supply Chain im dritten Quartal. Die Herausforderungen in unserem Unternehmensbereich Post – eCommerce – Parcel packen wir entschlossen an und kommen bei der Umsetzung der angekündigten Maßnahmen zur Verbesserung der Produktivität und der Kostenstruktur zügig voran. Die Effekte werden sich schon im kommenden Jahr deutlich zeigen”, sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender von Deutsche Post DHL Group. “Wir sind zuversichtlich, unsere Ergebnisziele für 2018 und 2020 zu erreichen, wenngleich die Anzahl der makroökonomischen Risikofaktoren – zum Beispiel im Hinblick auf Handelskonflikte und Währungsschwankungen – zuletzt deutlich zugenommen hat.”

Ergebnisprognosen für 2018 und 2020 bestätigt

Unter dem Strich erwirtschaftete Deutsche Post DHL Group im dritten Quartal 2018 einen Konzerngewinn nach nicht beherrschenden Anteilen von 146 Millionen Euro (2017: 641 Millionen Euro). Der Rückgang ist vor allem auf das niedrigere EBIT im Bereich PeP zurückzuführen. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug entsprechend 0,12 Euro (2017: 0,53 Euro). Für das Gesamtjahr 2018 hatte der Konzern vor dem Hintergrund der Herausforderungen im Unternehmensbereich PeP seine Prognose im Juni 2018 angepasst. Danach rechnet das Unternehmen mit einem EBIT in Höhe von rund 3,2 Milliarden Euro. Der Bereich PeP soll dazu rund 0,6 Milliarden Euro beitragen. Für die DHL-Divisionen wird unverändert ein Ergebnis von rund 3,0 Milliarden Euro erwartet. Das Ergebnis der Corporate Functions wird einschließlich der dort zugeordneten Aktivitäten des Vorstandsbereichs Corporate Incubations insgesamt bei rund -0,42 Milliarden Euro erwartet.

Wie bereits im September kommuniziert, wird Deutsche Post DHL Group zum 1. Januar 2019 seine Konzernstruktur anpassen. Der Unternehmensbereich PeP wird in eigenständige Divisionen für das deutsche beziehungsweise internationale Geschäft aufgeteilt. Die künftige Fokussierung des Bereichs Post – eCommerce – Parcel auf das deutsche Brief- und Paketgeschäft spiegelt sich in der Umbenennung in Post & Paket Deutschland wider. Das internationale Paket- und E-Commerce-Geschäft, das zuvor unter DHL Parcel Europe beziehungsweise DHL eCommerce firmierte, wird im neu geschaffenen, eigenständigen Unternehmensbereich DHL eCommerce Solutions gebündelt. Diese Änderungen treten zum 1. Januar in Kraft und werden sich erstmals in der Berichterstattung der Ergebnisse zum ersten Quartal 2019 am 10. Mai 2019 niederschlagen.

Bis zum Geschäftsjahr 2020 plant Deutsche Post DHL Group unverändert, das operative Ergebnis auf mehr als 5 Milliarden Euro zu steigern. Dazu sollen Post & Paket Deutschland und DHL eCommerce Solutions zusammen rund 1,7 Milliarden Euro und die DHL-Divisionen rund 3,7 Milliarden Euro beitragen.

In der EBIT-Prognose für 2018 sind etwaige positive Effekte aus der Supply Chain-Transaktion in China unberücksichtigt.

Investitionen und Cashflow: Weiterhin hohe Investitionen in nachhaltiges Wachstum

Deutsche Post DHL Group hat auch im dritten Quartal mit gezielten Investitionen die Basis für nachhaltig profitables Wachstum weiter gestärkt. Von Juli bis September investierte der Konzern über alle Unternehmensbereiche hinweg 827 Millionen Euro (2017: 440 Millionen Euro). Schwerpunkte waren unter anderem die Erweiterung der Drehkreuze sowie die Erneuerung der Flugzeugflotte bei Express, der Ausbau der nationalen und internationalen Paketinfrastruktur und die Ausweitung der StreetScooter-Flotte. Für das Gesamtjahr plant der Konzern das Investitionsvolumen auf rund 2,7 Milliarden Euro zu steigern (2017: 2,3 Milliarden Euro).

Vor allem wegen höherer Investitionen in wachstumsstarke Bereiche verringerte sich der Free Cashflow auf 143 Millionen Euro nach 502 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Der Anstieg des operativen Cashflows im dritten Quartal auf 1,4 Milliarden Euro (2017: 1,0 Milliarden Euro) ist vor allem auf die Umstellung auf den neuen Bilanzierungsstandard IFRS 16 zurückzuführen.

PeP: Einmalige Aufwendungen zur Verbesserung der Profitabilität belasten Ergebnis

Der Bereich Post – eCommerce – Parcel verzeichnete im dritten Quartal 2018 ein Umsatzwachstum von 0,6 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Dabei konnten deutliche  Erlössteigerungen in den Geschäftsfeldern Parcel Germany, Parcel Europe und eCommerce einen Rückgang im Geschäftsfeld Post kompensieren.

Im Bereich Parcel Germany stiegen die Erlöse im dritten Quartal 2018 um 6,7 Prozent, bei Parcel Europe um 10,3 Prozent und bei eCommerce um 6,2 Prozent. In dieser Entwicklung zeigt sich erneut die starke Position des Konzerns als Markt- und Innovationsführer im dynamisch wachsenden E-Commerce-Markt.

Im Geschäftsfeld Post lag der Umsatz mit 2,3 Milliarden Euro um 4,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Dies ist vor allem auf die anhaltenden strukturell bedingten Volumenrückgänge im Briefgeschäft zurückzuführen. Darüber hinaus wurde das Vorjahresergebnis durch zusätzliche Mengen im Zusammenhang mit der Bundestagswahl positiv beeinflusst.

Das operative Ergebnis des Unternehmensbereichs PeP betrug im dritten Quartal minus 209 Millionen Euro, nach 307 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Grund hierfür sind vor allem die bereits im Juni angekündigten Einmalaufwendungen für Maßnahmen zur Verbesserung der Profitabilität des Unternehmensbereichs. Um das für die kommenden Jahre geplante EBIT-Wachstum zu sichern, hatte der Konzern eine Reihe von Maßnahmen beschlossen. Diese zielen vor allem auf eine Verbesserung der Produktivität, eine Senkung der indirekten Kosten sowie ein aktives Ertragsmanagement im Post- und Paketgeschäft. Mit diesem Programm kommt der Konzern wie geplant zügig voran. Von den für 2018 geplanten Restrukturierungskosten in Höhe von rund 500 Millionen Euro konnte Deutsche Post DHL Group im dritten Quartal bereits 392 Millionen Euro verbuchen, nachdem im zweiten Quartal 51 Millionen Euro angefallen waren. Im Wesentlichen entfallen die Kosten auf ein Vorruhestandsprogramm für verbeamtete Postbeschäftigte in indirekten Funktionen. Darüber hinaus hat der Konzern im dritten Quartal 45 Millionen Euro der angekündigten jährlichen Investitionen in Höhe von 150 Millionen Euro eingesetzt, um die Produktivität zu erhöhen.

Um die Kosten in Höhe von 437 Millionen Euro bereinigt, lag das operative Ergebnis im dritten Quartal vor allem aufgrund höherer Transport- und Personalkosten bei 228 Millionen Euro und damit 79 Millionen Euro unter Vorjahr. Dies liegt im Plan zur Erreichung der Ergebnisziele 2018.

Express: Weitere deutliche Umsatz- und EBIT-Zuwächse

Der Unternehmensbereich Express hat auch im dritten Quartal seine seit Jahren anhaltende positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung fortgesetzt. Die Erlöse lagen mit 3,9 Milliarden Euro um 7,2 Prozent über dem Vorjahreswert, auf organischer Basis sogar um 9,1 Prozent. Haupttreiber dieser positiven Entwicklung war einmal mehr das Geschäft mit zeitgenauen internationalen Sendungen (TDI): Hier stieg das Volumen pro Tag im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent.

Durch das anhaltende Volumenwachstum kann die Division ihre einzigartige globale Express-Infrastruktur noch effizienter auslasten. In Verbindung mit einem strikten Ertragsmanagement und kontinuierlichen Verbesserungen des Netzwerks konnte der Unternehmensbereich das operative Ergebnis um 9,9 Prozent auf 409 Millionen Euro verbessern. Die operative Marge verbesserte sich auf 10,5 Prozent (2017: 10,2 Prozent).

Global Forwarding, Freight: Erneut starke Verbesserung der Profitabilität

Der Unternehmensbereich Global Forwarding, Freight konnte im dritten Quartal an den positiven Trend der Vorquartale anknüpfen. Trotz des selektiveren Ansatzes im Hinblick auf die Profitabilität einzelner Verträge stieg der Umsatz der Division um 4,2 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Um negative Währungseffekte bereinigt verbesserten sich die Erlöse sogar um deutliche 6,8 Prozent. Das Bruttoergebnis, eine für Global Forwarding, Freight wichtige Kennzahl, entwickelte sich weiter stark und lag im dritten Quartal bei 887 Millionen Euro und damit 4,2 Prozent über Vorjahr.

Wie bereits in den Vorquartalen ist es der Division auch im dritten Quartal gelungen, die positive Entwicklung des Bruttoergebnisses in einen deutlichen EBIT-Anstieg zu übersetzen. Das operative Ergebnis von Global Forwarding, Freight kletterte um 58,2 Prozent auf 106 Millionen Euro. Dies zeigt, dass die Maßnahmen zur Verbesserung der Kosteneffizienz greifen.

Supply Chain: EBIT-Marge im für 2020 angestrebten Korridor

Der Unternehmensbereich Supply Chain erlöste im dritten Quartal 3,3 Milliarden Euro (2017: 3,5 Milliarden Euro). Der Umsatzrückgang ist neben negativen Währungseffekten insbesondere auf den Verkauf der britischen Tochtergesellschaft Williams Lea Tag zurückzuführen. Um diese Faktoren bereinigt stiegen die Erlöse der Division um 2,3 Prozent. Das Neugeschäft entwickelte sich weiterhin positiv: DHL Supply Chain hat im dritten Quartal zusätzliche Verträge mit Neu- und Bestandskunden mit einem Gesamtvolumen von 252 Millionen Euro abgeschlossen.

Das operative Ergebnis stieg um 3,4 Prozent auf 153 Millionen Euro. Mit 4,7 Prozent lag die EBIT-Marge im dritten Quartal bereits im mittelfristig avisierten Korridor: Ziel des laufenden Optimierungsprogramms bei Supply Chain ist es, durch Standardisierung, höhere Effizienz und die bessere Nutzung von Skaleneffekten im globalen Geschäft die operative Marge bis 2020 auf 4 bis 5 Prozent zu steigern.

Neun Monate: organischer Umsatzanstieg um 5,8 Prozent

In den ersten neun Monaten 2018 lag der Konzernumsatz mit 44,6 Milliarden Euro um 0,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Um negative Währungseffekte, den Verkauf von Williams Lea Tag und kleinere Portfolioeffekte bereinigt stieg der Umsatz um 5,8 Prozent. Zu dem organischen Anstieg haben alle vier Unternehmensbereiche beigetragen. Das operative Ergebnis sank vor allem aufgrund der negativen Einmaleffekte zur Verbesserung der Profitabilität bei PeP auf 2,0 Milliarden Euro nach 2,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Konzerngewinn nach nicht beherrschenden Anteilen sank in den ersten neun Monaten um 32,7 Prozent  von 1,9 Milliarden Euro in 2017 auf 1,3 Milliarden Euro in 2018. Dabei haben höhere Zinsen für Leasingverbindlichkeiten das Finanzergebnis belastet. Analog zum Konzerngewinn ging das unverwässerte Ergebnis je Aktie von 1,55 Euro auf 1,03 Euro zurück.