Wie das Start-up Nok Retouren nachhaltig minimieren will

Das Berliner Start-up Nok will dazu beitragen, dass die Zahl der Retouren in Zukunft deutlich zurückgeht. Wie macht die Firma das? Indem sie selber Retouren anbietet.

Wie das Start-up Nok Retouren nachhaltig minimieren will
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Kostenlose Retouren sind umweltschädlich, aber durchaus geschäftsfördernd. Für Zalando gehören sie zum Konzept. Fast jeder zweite bestellte Artikel geht wieder zurück. Nicht ganz so hoch ist die Schlagzahl bei Elektronikprodukten, doch auch sie finden den Weg zurück, wenn die Kunden mit ihnen unzufrieden sind. Das Berliner Start-up Nok hat nun eine Lösung gefunden: Es verkauft zurückgegangene Elektronikartikel, wobei Kunden zugleich dazu animiert werden, sie zunächst mehrere Tage zu Hause auszuprobieren, bevor die Kaufentscheidung fällt.

Rücksendungen von neun Herstellern

Wer ein Produkt bei Nok bestellt, erhält es innerhalb von zwei Tagen. Drei weitere hat der Kunde Zeit, um die Ware zu testen. Das kostet ihn fünf Euro. Sollte ihm das Produkt gefallen, kann er es behalten oder das neuwertige Äquivalent kaufen. Möglich ist aber auch, weder die eine noch die andere Variante zu wählen. Dann holt ein Fahrradkurier das Produkt ab, und Nok bereitet es für den nächsten Kunden vor. „Alle unsere Artikel sind Rücksendungen. Sie kommen von aktuell neun Herstellern, mit denen wir zusammenarbeiten“, so Mitgründer Uludasdemir im Interview mit dem Nachrichtenportal Gründerszene. „Da ist zum Beispiel Ayo dabei, die eine Anti-Jetlag-Brille verkaufen, außerdem das Uhren-Label Kronaby. Die Marken stellen uns diese Retouren kostenlos zur Verfügung, statt sie zum Beispiel wegzuwerfen.“

50 bis 60 Lieferungen pro Tag

Als Verkäufer versteht sich Nok aber nicht, eher als Logistiker und Marketing-Dienstleister, wie Uludasdemir sagt. Wenn seine Kunden, das Produkt kaufen, geht das Geld an die Hersteller. Nok verdient an den Kampagnen, die die Marken in Auftrag geben. Laut Uludasdemir legen beide Partner vorab fest, wie viele Rücksendungen über Nok vertrieben werden sollen. Momentan gehen täglich zwischen 50 und 60 Lieferungen raus, wobei 32 Prozent der Kunden die getesteten Produkte am Ende tatsächlich kaufen. Noch erfolgt die Zusammenarbeit lediglich mit den Herstellern, das Start-up kann es sich aber vorstellen, in Zukunft auch mit Online-Händlern wie Amazon zu kooperieren. Wichtig sei, wie Uludasdemir betont, dass das Unternehmen Retouren nachhaltig minimiere.

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