Bauelemente und Co.: Stationär dominierter Markt zeigt Onlinepotenzial – Angebot bleibt noch hinter Kundenwunsch zurück

Stationäre Käufer von Baustoffen im Allgemeinen sind den Versand der Ware nach Hause bereits gewohnt. Damit bietet das Sortiment, das online bisher nur eine geringe Relevanz hat, großes Potenzial, den Vertrieb über den Onlinekanal voranzutreiben. Vor allem die Warengruppe der Bauelemente kann, unter anderem dank der positiven baukonjunkturellen Entwicklungen, ein kontinuierliches Onlinewachstum verzeichnen. Ein Blick auf den Markt offenbart: Der Onlineanteil beläuft sich dabei aktuell auf 0,4 Prozent, wird das handelsrelevante Marktvolumen als Referenzwert definiert, errechnet sich ein Onlineanteil von 3,3 Prozent.

„Damit hält die Warengruppe den höchsten Onlineanteil im Bereich der Baustoffe. Prognosen zufolge wird dieser Anteil auch künftig weiter steigen. 2022 ist von einem Onlineanteil der Bauelemente am handelsrelevanten Markt von rund 4,8 Prozent auszugehen“, so Christian Lerch, Senior Consultant am IFH Köln.

Denn Kunden sind – insbesondere durch ihre Erfahrungen mit dem Kauf anderer Produkte – bereits daran gewöhnt, online einzukaufen und fordern dies auch konkret ein.

Bauelemente: Etablierte Baumärkte sind relevante Anbieter

Wie bei der Oberwarengruppe ist auch bei den Bauelementen wie Fenstern, Türen und Co. der Versand nach Hause bereits beliebt: Mehr als vier von zehn Käufern lassen sich die Produkte nach dem Kauf im Geschäft nach Hause schicken. Damit ist dies nach der direkten Mitnahme der Ware der zweithäufigste Beschaffungsweg der DIY-Käufer und der erste Schritt in Richtung Onlinehandel. Betrachtet man den Beginn der Customer Journey genauer, zeigt sich, dass Google für die Mehrheit der Konsumenten die erste Anlaufstelle ist, wenn es um Bauelemente geht. Insgesamt sind allerdings auch etablierte Baumärkte wie Hornbach und Obi in der Kategorie beliebte Anbieter.

Projektbezogene Customer Journeys nutzen

Damit etablierte Baumärkte diese Stellung auch künftig festigen bzw. ausbauen und mit anderen Playern wie Amazon und Co. in der DIY-Branche mithalten können, sollten diese vor allem die Touchpoints in projektbezogenen Customer Journeys für sich nutzen. Denn im Vergleich zeigt sich: Projektbezogene Customer Journeys dauern insgesamt nur unwesentlich länger als produktbezogene, beinhalten aber in der Regel mehr Touchpoints.

„Wenn etablierte Baumärkte Kunden an den einzelnen Kontaktpunkten Mehrwerte bieten, können sie sich so eine langfristige Positionierung auch gegenüber Baustoff- und Holzfachhändlern sichern. Vor allem der Onlinekanal bietet in dieser extrem variantenreichen Warengruppe großes Potenzial, da es sich bei den meisten Produkten ohnehin um ‚Bestellprodukte‘, ohne Lagerhaltung beim Händler, handelt“, so Dr. Eva Stüber, Mitglied der Geschäftsleitung am IFH Köln.

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