Vorsicht vor Abzocke am PC durch angeblichen Microsoft-Support

Seit einigen Wochen häufen sich die Beschwerden im Frühwarnnetzwerk zu gefälschten Warnhinweisen am PC, die Verbrauchern suggerieren, es handele sich um eine Sicherheitswarnung von Windows. Verbraucher werden aufgefordert, den angeblichen Microsoft-Support anzurufen, um ihren Rechner von Viren befreien zu lassen. Angebliche „Microsoft Ingenieure“ überzeugen Verbraucher davon, bis zu 400 Euro für einen Software-Wartungsvertrag zu zahlen und ihnen per Fernwartung Zugriff auf den Rechner zu geben.

Vorsicht vor Abzocke am PC durch angeblichen Microsoft-Support – pixabay.com ©geralt (Creative Commons CC0)
Vorsicht vor Abzocke am PC durch angeblichen Microsoft-Support 1

Dem Marktwächter-Team in Rheinland-Pfalz liegen aktuelle Fälle aus sechs  Bundesländern vor. Verbraucher berichten, sie hätten im Internet gesurft als sich plötzlich eine „Sicherheitswarnung“ öffnete, die den ganzen Browser-Bildschirm ausfüllte und sich nicht schließen ließ. Darin wird gewarnt, der Rechner sei von Viren befallen und deshalb gesperrt worden. Verbraucher sollten umgehend den Microsoft-Support kontaktieren, um das Problem zu lösen.

Vermeintliche Microsoft-Mitarbeiter zocken Verbraucher ab

Verunsicherte Verbraucher rufen daraufhin den vermeintlichen Support an. Scheinbare Microsoft-Mitarbeiter überzeugen sie davon, ein angebliches Software-Wartungspaket gegen Viren zu kaufen. Dafür verlangen sie bis zu 400 Euro. „Verbrauchern wird hier vorgegaukelt, ihr Rechner und ihre gesamten persönlichen Daten seien in Gefahr“, so Manfred Schwarzenberg, Teamleiter Marktwächter Digitale Welt der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „So schaffen es die vermeintlich hilfsbereiten Support-Mitarbeiter, die Verbraucher dazu zu bewegen, hohe Beträge für angebliche Wartungsverträge zu überweisen.“

Betrüger lassen sich Fernzugriff auf den Rechner geben

Die angeblichen Mitarbeiter lassen sich zudem während des Telefonats per Fernwartung Zugriff auf den vermeintlich befallenen Rechner geben. Die Betrüger können damit die Kreditkartendaten der Verbraucher einsehen, wenn diese direkt online für das Software-Zusatzpaket bezahlen. In einigen Fällen schilderten Verbraucher, dass die vermeintlichen „Microsoft-Ingenieure“ nach der Überweisung frei verfügbare Antiviren-Software auf dem Rechner installierten und anschließend behaupteten, der Rechner sei nun wieder von allen Viren befreit.

„Wir können Verbraucher nur davor warnen, dieser Meldung Glauben zu schenken oder gar die angezeigte Telefonnummer anzurufen“, sagt Schwarzenberg. „Es ist gut möglich, dass die Betrüger während des Fernzugriffs persönliche Daten abgreifen oder zusätzliche Schadsoftware auf dem Rechner installieren.“

Vorsicht vor diesen Firmen

Im Zusammenhang mit dieser Abzock-Masche sind bislang folgende angebliche Firmen im Frühwarnnetzwerk in Erscheinung getreten: „Tet PC Guard“, „Global Technologies“ bzw. „Globel Technologies“, „GNR Management Services“, „Expert24“ und „PC Fix 911“.

Verbraucher, die auf diese Masche hereingefallen sind, können ihre Beschwerde an das Beschwerdepostfach der Marktwächter senden.

Zusätzliche Informationen

„Neben den Warnhinweisen ist auch eine Ansage zu hören, die Verbraucher ebenfalls warnt:
Ihr Computer hat uns alarmiert, dass er mit schädlichen Trojanern infiziert wurde. Diese Viren schicken Ihre Kreditkartendaten sowie persönliche und private Daten über Remote-Adressen an Hacker weiter. Bitte rufen Sie uns sofort unter der angegebenen kos-tenlosen Nummer an, damit unsere Microsoft Support-Ingenieure Sie per Telefon durch den Lösungsvorgang navigieren können. Wenn Sie diese Seite schließen, ohne uns anzurufen, müssen wir Ihren Computer deaktivieren, damit weitere Schäden verhindert werden können.“