PayPal stellt richtig: Änderung der Gebühren hängt nicht mit vorherigen Akquisitionen zusammen

Kürzlich hat PayPal mehrere Unternehmen übernommen – am 31. August erhöht der Konzern seine Gebühren für Zahlungseingänge. Man vermutet, dass zwischen den Vorgängen ein Zusammenhang besteht. Doch der Bezahl-Dienstleister verneint aktiv: Der Grund für die Anpassung ist ein anderer.

PayPal stellt richtig: Änderung der Gebühren hängt nicht mit vorherigen Akquisitionen zusammen
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Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass PayPal seine Gebühren zum 31. August anheben wird. Die Vermutung lag nahe, dass die Preiserhöhung in Zusammenhang mit Zukäufen gleich mehrer Unternehmen steht. PayPal bestreitet das. Laut Sabrina Winter, Head of Communications PayPal, stünden die Änderungen schon seit längerem fest. Grund für die Preiserhöhung sei eher eine Ausweitung des Angebots in den vergangenen Jahren. PayPal biete mittlerweile mehr an, als nur Geld zu überweisen oder Produkte im Online-Shop zu bezahlen. Vielmehr verstehe sich der Dienstleister als umfassende Plattform für Payment, die kostenlose Retouren genauso ermögliche wie Ratenzahlungen.

PayPal-Plus-Gebühren und Händlerkonditionen

Darüber hinaus habe der Konzern mit zum Beispiel PayPal Plus für Händler neue Bezahl-Lösungen entwickelt. Dadurch können diese ihren Kunden gleich mehrere Optionen anbieten, um die bestellten Produkte zu begleichen: per PayPal, Lastschrift, Kreditkarte und Rechnung. Wer derzeit PayPal Plus in Anspruch nimmt, zahlt Gebühren, die sich nach dem Umsatz bemessen. Bis zu 5.000 Euro fallen 2,49 Prozent plus 0,35 € an. Bei einem Erlös ab 5.000 Euro sinkt die prozentuale Beteiligung auf 2,09 Prozent. Die 35 Cent kommen weiterhin hinzu. Allerdings haben Verkäufer die Möglichkeit, sich für individuelle Händlerkonditionen anzumelden, was den Vorteil bringt, dass PayPal bei einem Umsatz ab 5.000 Euro lediglich 1,7 Prozent vom Erlös und die 35 Cent verlangt.

Um von den individuellen Händlerkonditionen zu profitieren, muss man allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Zu ihnen gehören Faktoren wie ausreichendes monatliches Verkaufsvolumen, eine Mindestnutzung von PayPal über 90 Tage, eine bestimmte durchschnittliche Warenkorbgröße und eine beanstandungsfreie Nutzung des PayPal-Kontos. Ob ein Händler diese Voraussetzungen erfüllt, prüft der Bezahl-Dienstleister jedes Mal individuell.

Vereinheitlichung der Gebühren

Ab dem 31. August nimmt PayPal also eine Anpassung der Gebühren vor. Diese sind in Zukunft einheitlich, unabhängig davon, ob es sich um den Empfang von Zahlungen über PayPal, PayPal Express oder PayPal Plus handelt. Allerdings werde es im Rahmen des sogenannten OPPTIMIZE-Programms weiterhin Sonderkonditionen geben, wie Sabrina Winter sagt. Statt 2,19 Prozent plus 0,35 Euro zahlen Händler dann 1,9 Prozent plus 0,35 Euro, wenn sie mehr als 2.000 Euro einnehmen – 1,7 Prozent plus 0,35 Euro hingegen, wenn sie mehr als 5.000 Euro erwirtschaften. Um von diesen Vorteilen zu profitieren, müssen sich die Verkäufer ab einem monatlichen Umsatz von 2.000 Euro bewerben. Entschieden wird immer noch individuell und anhand mehrerer Faktoren.

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