Delivery Hero verkauft seinem größten Konkurrenten die Schweizer Tochter Foodarena

Die beiden Essenslieferdienste Delivery Hero und Takeaway konkurrieren miteinander hart, aber fair. Dabei kaufen und verkaufen sie kleinere Anbieter – auch sich gegenseitig. Nun hat es den Schweizer Service «Foodarena» erwischt, den Delivery Hero erst vor wenigen Monaten zu hundert Prozent erwarb.

Delivery Hero verkauft seinem größten Konkurrenten die Schweizer Tochter Foodarena
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Die Nachfrage nach Essenslieferungen steigt und steigt. Auf dem Markt herrscht viel Bewegung – mit Käufen und Verkäufen kleiner Dienste. Ein Beispiel dafür ist Foodarena, die Schweizer Tochter von Delivery Hero. Das Berliner Unternehmen erwarb 2011 die Mehrheit an dem Lieferservice. Im März gehörte ihm Foodarena schon zu hundert Prozent. Knapp drei Monate später hat Delivery Hero den Schweizer Dienst schon wieder verkauft. Er ging an den niederländischen Konkurrenten Takeaway, der in Deutschland als Lieferando aktiv ist.

Große Ambitionen auf dem Schweizer Markt

Wie viel der Rivale für Foodarena ausgegeben hat, wollen beide Unternehmen nicht verraten. Bekannt sind lediglich die Ambitionen Takeaways: Der niederländische Dienstleister betreibt in der Schweiz schon Lieferservice.de und will den dortigen Markt mit einem zweiten Anbieter stärker unter seine Kontrolle bringen. Die Expansion geht sogar so weit, Hunderte Restaurants auf die Takeaway-Plattform zu ziehen. Warum der Schweizer Markt für den niederländischen Lieferdienst eine so große Bedeutung hat, erklärt COO Jörg Gerbig in einer Pressemitteilung: „Die Akquisition des komplementären Foodarena-Geschäfts wird unsere Marktposition in der Schweiz stärken und entspricht unserer Wachstumsstrategie, unsere Marktführerschaft auf dem Kontinent weiter auszubauen.“

Ziele von Delivery Hero

Delivery Hero verfolgt hingegen andere Ziele und erklärt die Veräußerung folgendermaßen: „Der Verkauf von Foodarena wird uns ermöglichen, unsere Anstrengungen und Ressourcen auf Märkte zu konzentrieren, in denen wir klare Führungspositionen und längerfristige Wachstumschancen haben.“ Der Schweizer Markt scheint nicht dazuzugehören. Gründer Niklas Östberg äußerte schon im März Bedenken und kündigte an zu prüfen, ob sich weitere Investitionen überhaupt lohnen. Mit dem Foodarena-Verkauf sind diese Überlegungen nun abgeschlossen.

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