Alibaba und Merck arbeiten in China gemeinsam an digitalen Gesundheitsdiensten

Alibaba kennt man als umtriebiges E-Commerce-Unternehmen. Der Internetriese sucht immer nach neuen Geschäftsfeldern und starken Partnern. Nun hat er einen gefunden, der in der Pharmaindustrie zu den mächtigsten gehört: Merck. Beide wollen nun in China digitale Gesundheitsdienste anbieten, um Produktfälschern den Kampf anzusagen.

Wie sein US-amerikanischer Rivale Amazon ist auch Alibaba in vielen verschiedenen Geschäftszweigen aktiv. Neben dem klassischen Online-Handel steht gerade das Gesundheitswesen im Fokus des chinesischen Internetriesen, dessen Tochter Alibaba Health jetzt einen mächtigen Partner gefunden hat: den deutschen Pharmakonzern Merck. Beide Unternehmen kooperieren derzeit, um gemeinsam einen digitalen Gesundheitsdienst auf den Märkten in Fernost anzubieten, wie die Deutsche Presseagentur schreibt.

Schutz vor Produktfälschungen

Die Zusammenarbeit basiert auf dem Konzept, chinesischen Patienten mithilfe einer App valide Medikamenten-Informationen verfügbar zu machen. Diese erfahren schnell, wie sich zum Beispiel Arzneimittel der Theorie entsprechend richtig einnehmen lassen. Im Kern geht es aber darum, die Patienten vor Produktfälschungen zu schützen. Deswegen liefert die Alibaba-App auch Informationen zu der Herkunft des jeweiligen Medikaments, an denen die Nutzer erkennen können, ob es sich um ein Original handelt. Mit der Anwendung ließe sich die Gesundheitsversorgung in China verbessern und das Bewusstsein der Menschen für Erkrankungen erhöhen, sagt Rogier Janssens, der für Merck im Land der Mitte das Biopharma-Geschäft verantwortet.

Mercks Ziele in China

Die Kooperation zwischen den beiden Unternehmen ist klar aufgeteilt: Merck bringt das Know-how in den Bereichen Diabetes, Schilddrüsenstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein, während Alibaba Health die technische Arbeit übernimmt, die nötig ist, um Daten zu analysieren. Für den deutschen Pharmakonzern spielen sie eine große Rolle, um in China Kunden zu gewinnen. Dem gleichen Zweck dient das kürzlich neueröffnete Technologiezentrum für organische Leuchtdioden, die zum Beispiel für Bildschirme benötigt werden. Denn Merck versucht in dem asiatischen Land auch im Geschäft mit Flüssigkristallen Fuß zu fassen. Das gelingt dem Unternehmen aus Darmstadt jedoch nicht so, wie es sich wünscht, weil chinesische Konkurrenten die Preise nach unten drücken. Mit dem neuen Partner könnte Alibaba in China nun aber an Gewicht gewinnen.

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