E-Food in der Schweiz: Einkaufszettel-App Bring startet Online-Lebensmittellieferdienst

Die Zahl der Online-Lebensmittelhändler ist in der Schweiz recht gering. Vor wenigen Wochen startete das E-Commerce-Unternehmen «Brack» einen entsprechenden Dienst, der sich jedoch auf haltbare Produkte konzentriert. Nun beliefert die Einkaufszettel-App «Bring» seine Kunden ebenfalls mit Nahrungsmitteln. Trotz Kooperation mit «Brack» will sie aber auch frische Lebensmittel anbieten.

In Deutschland nimmt der Online-Lebensmittelhandel allmählich Fahrt auf. Dennoch findet er bislang lediglich in nur einigen Städten statt. Außerhalb Deutschlands hat er einen noch viel schwereren Stand – in der Schweiz zum Beispiel. Dort kaufen Verbraucher ihre Lebensmittel noch immer in den Supermärkten ein. Allerdings könnte sich das in den nächsten Jahren ändern, weshalb sich die Einkaufszettel-App «Bring» schon einmal in Stellung bringt.

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Einen Vorsprung vor Amazon schaffen

Sie beliefert ihre Kunden nun auch mit Lebensmitteln und hofft darauf, gegenüber Amazon früh genug im Vorteil zu sein, bevor der Internet-Gigant seinen eigenen Dienst in der Schweiz anbietet. Hier konnte sich «Bring» in den letzten Jahren einen soliden Kundenstamm aufbauen. Momentan nutzen 400.000 Schweizer die Einkaufszettel-App. Weltweit zählt diese sogar fünf Millionen User. Das Konzept beruhte bislang darauf, Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, Einkaufszettel und diese mit dem Partner, der Ehefrau oder den Mitbewohnern zu teilen. Nun will «Bring» die Produkte auch zu den Kunden nach Hause liefern. Für dieses Projekt hat die App den Schweizer Online-Händler «Brack» als Partner ins Boot geholt. „Es war immer unsere Absicht, dass man in Bring nicht nur Einkäufe planen, sondern die Artikel gleich auch bestellen kann. Aber es dauerte eine Weile, bis unsere Infrastruktur – und auch der Schweizer Kunde – dafür bereit war“, zitiert onlinehaendler-news.de CEO Marco Cerqui.

Weitere Partnerschaften geplant

Zu Beginn bietet «Bring» seinen Online-Lebensmitteldienst zu lukrativen Konditionen an. Anders als beim Großteil ähnlicher Anbieter sind die Nutzer nicht an einen Mindestbestellwert gebunden. Wer jedoch unter 50 Franken (43 Euro) bleibt, muss Lieferkosten zahlen. Die Zustellung erfolgt im schnellsten Fall am Tag darauf, sofern die Bestellung bis 17 Uhr eingeht. Ob es dem Dienstleister mit diesem Service gelingt, die Schweizer zu überzeugen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Bislang waren sie recht zögerlich. Lediglich 2,3 Prozent kaufen Lebensmittel online ein. Diese Zahl wollen einige E-Commerce-Unternehmen in die Höhe treiben. Erst vor wenigen Monaten startete «Brack» einen Online-Lebensmittellieferdienst. Allerdings bietet der Händler vordergründig Vorratswaren an, unter denen sich knapp 5.000 haltbarer Produkte befinden. Damit verfolgt das Unternehmen nicht ganz das Konzept seines Partners «Bring», der auch Frischware in sein Sortiment aufnehmen möchte. Aus diesem Grund plant die Einkaufszettel-App, in der nächsten Zeit mit weiteren E-Commerce-Unternehmen zu kooperieren. „Bis Ende des Jahres wollen wir einen neuen Partner präsentieren, der auch die Lieferung von Frischwaren möglich macht“, sagt Cerqui.

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