Digitale Matratzen-Anbieter machen stationären Händlern immer mehr Marktanteile streitig

Immer mehr Verbraucher in Deutschland kaufen Matratzen im Internet. Die Zahl der Online-Anbieter ist in den letzten Jahren gestiegen. Sie stellen die stationären Händler vor große Herausforderungen und sorgen dafür, dass diese zunehmend Marktanteile verlieren. Deshalb nimmt der Konkurrenzkampf an Intensität zu. Davon profitieren auch die Kunden: Der Service wird besser.

In kaum einem Segment des E-Commerce stieg in den letzten Jahren die Zahl der Anbieter wie im Handel mit Matratzen. Gerade auf dem deutschen Markt tummeln sich mittlerweile sehr viele Start-ups. Sie heißen Emma, Casper, Eve, Bruno oder schlicht Buddy. Sie haben es geschafft, dass die deutschen Verbraucher vermehrt nach Matratzen nachfragen. Ihnen gelang es sogar, den großen Kaufhäusern Marktanteile abzuringen. Gegenwärtig gehören rund zehn Prozent den Start-ups.

Digitale Matratzen-Anbieter machen stationären Händlern immer mehr Marktanteile streitig
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Verbraucher geben im Schnitt zwischen 300 bis 400 Euro für Matratzen aus

Wie gut das Geschäft läuft, lässt sich am besten an den Zahlen des erfolgreichsten Anbieters zeigen. Emma, 2015 in Frankfurt gegründet, hat bis zum jetzigen Zeitpunkt insgesamt mehr als 120.000 Matratzen verkauft, europaweit. Zu den Gewinnern gehört auch das US-Start-up Casper, auch wenn es keine genauen Angaben zu der wirtschaftlichen Entwicklung machen wollte. Man sei mit ihr zufrieden, hieß es bloß. Der Fachverband und der Handelsverband Textil sind da schon konkreter. Ihnen zufolge werden in Deutschland jährlich eine Milliarde Euro mit Matratzen umgesetzt. Für sie sollen die hiesigen Verbraucher durchschnittlich zwischen 300 bis 400 Euro ausgeben.

Stationäre Händler reagieren auf die Konkurrenz

Zu den Verlieren der Entwicklung zählen die stationären Händler, weshalb diese momentan ihr Internet-Geschäft ausbauen. «Dänisches Bettenlager» ist einer von ihnen. Der Anbieter aus Schleswig-Holstein erweitert sein digitales Angebot und ermöglicht es seinen Kunden, Matratzen in der Filiale online zu reservieren. Das Augenmerk richtet sich vor allem auf die Beratung im Internet, die bislang nur stiefmütterlich behandelt wurde. Dennoch sei es aus der Sicht vieler Experten wichtiger, dass die Kunden die online bestellten Matratzen zurücksenden können, wenn sie ihnen nicht gefallen. Diese Möglichkeit bieten manche Start-ups durchaus an. Und die Verbraucher nehmen sie wahr. Der Handelsverband Textil spricht von einem Retouren-Volumen, das in diesem Segment bei 20 Prozent liegt. Im stationären Handel hingegen kommen lediglich zwei Prozent der Matratzen zurück.

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