Konkurrenz aus dem Netz: Hornbach erhöht Investitionen im Online-Handel

Der Online-Handel wächst – auch im Bereich des Heimwerkerbedarfs. Das stellt traditionelle Baumärkte wie Hornbach vor enorme Herausforderungen. Denn die Kunden kaufen die entsprechenden Produkte zunehmen im Netz bei branchenfremden Konkurrenten wie Amazon und eBay – ohne Beratung. Deswegen rüstet das Unternehmen aus Bornheim gerade extrem auf, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Der Baumarktkonzern Hornbach hat eine Internet-Offensive gestartet, wie die Nachrichtenagentur dpa schreibt. Grund für den Ausbau des digitalen Angebots soll der wachsende Online-Handel mit Heimwerkerbedarf sein. Immer mehr Menschen steuern nicht mehr einen Baumarkt an, um sich Werkzeuge oder Bastelmaterial zu besorgen. Sie kaufen diese Produkte zunehmend im Netz, wo branchenfremde Händler wie Amazon oder eBay sie ebenfalls mit der gewünschten Ware versorgen. Allerdings haben diese im Internet eine viel bessere Position als Hornbach, weshalb diese Portale beim Heimwerkerbedarf die Hälfte aller Umsätze erzielen. Um mit ihnen Schritt halten zu können, muss der Baumarkt aus Bornheim enorm aufrüsten.

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Basis pixabay.com ©Tumisu (Creative Commons CC0)
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Neue Online-Shops in drei Ländern

Deswegen stiegen die Investitionen des Unternehmens in den letzten Jahren kontinuierlich. 2017 nahm es für den Ausbau der Online-Kanäle mehr als 60 Millionen Euro in die Hand, was einem Ausgabenplus von 13 Prozent entspricht. Mit dem Geld eröffnete der Baumarkt neue Webshops in Slowakei, Rumänien und Schweden. Bislang gelang es dem Familienunternehmen lediglich zehn Prozent seiner Umsätze im Netz zu erwirtschaften. Sie decken selbst den Click&Collect-Service ab, bei dem Kunden online Waren bestellen und sie dann im Geschäft abholen. Deswegen gibt es für den Konzern noch sehr viel Luft nach oben, zumal der Online-Handel in dieser Branche hierzulande um einiges schneller wächst als der stationäre. Hornbach bleibt nichts anderes übrig, als in diesem Bereich aufzurüsten, wenn er den Anschluss nicht verlieren will.

Hornbach wächst in Europa schneller als in Deutschland

Die Hoffnungen des Unternehmens richten sich vor allem auf die Märkte außerhalb Deutschlands. Hierzulande muss es mit gleich mehreren starken Wettbewerbern konkurrieren. Das Umsatzwachstum fällt deshalb eher verhalten aus und lag im letzten Geschäftsjahr bei 1,5 Prozent. Etwas steiler ging der Erlös in Europa nach oben. Hier konnte sich der Baumarkt um rund 9 Prozent steigern. Wie das Geschäft in diesem Jahr verlaufen wird, wagt sich das Unternehmen nicht zu sagen. Der Anfang sei zumindest sehr schwierig gewesen: „Der März war ein ganz, ganz schlechter Monat“, zitiert die dpa den Konzern. Dafür konnte es in dem sehr warmen April etwas aufholen. In diesem Monat stiegen die Umsätze wieder ein wenig.

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