Revoic-Studie: Große Unternehmen nutzen das Potential auf Amazon nicht aus

Wer im E-Commerce Erfolg haben möchte, nutzt Amazon als Vertriebskanal. Kleinen und mittelgroßen Händlern gelingt das sehr gut. Größere Unternehmen tun sich jedoch schwer, wie eine neue Studie belegt. Ihre Performance auf dem Online-Marktplatz ist eher mangelhaft. Überzeugen konnten lediglich zwei Top-Marken.

Erst kürzlich gab Amazon bekannt, dass kleine und mittlere Händler das Rückgrat seiner weltweit agierenden Marktplätze seien. Sie schöpfen das Potential zu einem sehr großen Teil aus und profitieren vor allem von der enormen Reichweite, müssen aber auch mit den vielen einschränkenden Richtlinien leben. Das können große Unternehmen anscheinend nicht so gut. Zumindest tun sie sich schwer auf dem Online-Marktplatz, wie eine neue Studie der Amazon-Agentur «Revoic» veranschaulicht. Diese hat insgesamt 4.400 Amazon-Listings von 100 Marken unter die Lupe genommen und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die meisten eine eher schlechte Performance abliefern.

Revoic-Studie: Große Unternehmen nutzen das Potential auf Amazon nicht aus
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Zwei Unternehmen schneiden sehr gut ab

Bei der Untersuchung betrachteten die Studien-Initiatoren vor allem Produkttitel, -Beschreibungen sowie Bilder und Videos der Top-Marken. Die besten Noten erhielten die beiden Unternehmen Pampers und HP. Ihre Produkttitel seien aussagekräftig und die Informationen kundenfreundlich. Außerdem überzeugen diese Händler mit einer großen Zahl von HD-Bildern und Videos. Viele ihrer Konkurrenten nutzen das Potential jedoch nicht aus, wie Trutz Fries, einer der Revoic-Gründer, hervorhebt: „Was wir untersucht haben, ist keine gehobene Amazon-Mathematik, sondern das 1×1 eines jeden Listings auf der Plattform. Trotzdem scheinen große Marken sich kaum um ihre Produktdarstellung zu kümmern und dieser wenig Relevanz zuzuschreiben. Dies überrascht, denn die eindeutige Dominanz von Amazon im E-Commerce, auch im deutschsprachigen Raum, ist unbestritten.“

Inaktiv bei der Produktlistung

Das Schlusslicht der Studie bilden die Unternehmen Ohropax, Wella und Pelikan, deren mangelhafte Produktbeschreibungen und weniger hochauflösende Bilder auf Kritik stießen. Übergreifend sei es auffällig, dass viele Top-Marken die eigene Produktlistung auf dem Marktplatz eher vernachlässigten, wie Mitgründer Stephan Bruns betont: „Bei vielen Entscheidern scheint die Skepsis gegenüber Amazon noch groß zu sein und führt zu Untätigkeit. Dabei empfehlen wir genau das Gegenteil: Sich jetzt um seine Produkte zu kümmern, um langfristig die jeweiligen Kategorien zu dominieren. Sonst macht es der Wettbewerb.“

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