Lebensmittelhandel im ersten Quartal 2018: Amazon wächst deutlich

Amazon ist im digitalen Lebensmittelhandel noch immer das Nonplusultra. Die jüngsten Quartalszahlen lassen da keinen Zweifel aufkommen. Mit einem Wachstum von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festigt der Konzern seine dominante Position. Dabei trägt sein Fresh-Service nur in geringem Maße zum Umsatz bei.

In Deutschland ist es ruhig geworden um Amazon Fresh. Nach der Expansion in die Städte Berlin, Potsdam, Hamburg und München erwarteten Branchenbeobachter und Konkurrenten, dass der Lebensmittel-Lieferdienst auch in anderen Regionen aktiv wird. Amazon scheint es jedoch nicht eilig zu haben. Vielmehr bemüht sich das Unternehmen um den Ausbau an den vorhandenen Standorten. Schlecht läuft das Geschäft hier nicht, wie die jüngsten Quartalszahlen deutlich machen. Den Auswertungen des Internet-Dienstes One Click Retail zufolge soll Amazon in den ersten drei Monaten 2018 rund 65 Millionen Euro mit Lebensmitteln umgesetzt haben.

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Deutschland ist nach Umsatz der wichtigste Markt in Europa

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt das Plus knapp 33 Prozent. Somit kontrolliert der Online-Gigant laut One Click Retail mittlerweile ein Viertel aller Lebensmittelverkäufe im Netz. Deutschland gilt dabei als der wichtigste Markt in Europa, gefolgt von Großbritannien (umgerechnet 52 Millionen Euro Umsatz). Noch höher als hier fällt der Erlös in den USA aus, wo Amazon im ersten Quartal 650 Millionen Dollar verzeichnet hat. Das Wachstum beträgt sagenhafte 48 Prozent. Hierzulande werde der Konzern in den nächsten Jahren ebenfalls höhere Umsätze einfahren, wie viele Experten glauben. Für die deutschen Supermärkte könnte das zum Problem werden, zumal lediglich Rewe als ernstzunehmender Konkurrent Widerstand leistet. Anders als andere große Einzelhandelsunternehmer deckt er mit seinem Lieferdienst beinahe das ganze Bundesgebiet ab. 75 Städte sind es mittlerweile, in denen Rewe als Lebensmittel-Zusteller Präsenz zeigt.

Alkoholische Getränke sind am besten verkauften Produkte

Dennoch liegt der Vorteil klar bei Amazon. Dessen Fresh-Service leistet nämlich nur einen relativ geringen Beitrag zum Online-Handel mit Lebensmitteln. Die meisten Verkäufe gehen auf den Schnelllieferdienst Amazon Prime Now und die Dritthändler zurück, die auf dem Amazon-Portal ihre Produkte vertreiben. Zu den beliebtesten Artikeln zählen alkoholische Getränke. Mit ihnen generierte Amazon im ersten Quartal 2018 rund 25 Millionen Euro Umsatz. Für den Konzern ist es auch deswegen erfreulich, weil Alkoholika Produkte mit relativ hohen Gewinnmargen darstellen. Genauso gut laufen die Kategorien «Süßigkeiten» und «Snacks», die wie alkoholische Getränke um 55 Prozent gewachsen sind.

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