Konkurrenzkampf mit Alibaba: JD.com will sich beim Handel mit Luxusmarken durchsetzen

Konkurrenzkampf mit Alibaba: JD.com will sich beim Handel mit Luxusmarken durchsetzen
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Konkurrenzkampf mit Alibaba: JD.com will sich beim Handel mit Luxusmarken durchsetzen 1

JD.com und Alibaba kämpfen im Heimatland um die Vorherrschaft. Der Konzern aus Hangzhou liegt derzeit vorne. Beim Handel mit Luxusmarken scheint sich jedoch JD.com durchzusetzen. Um den derzeit minimalen Vorsprung auszubauen, will das Unternehmen nun mehr europäische Partner ins Boot holen.

Das chinesische Portal JD. gilt im Heimatland als schärfster Konkurrent von Alibaba. Das machte President of International Winston Cheng auf dem World Retail Congress in Madrid noch einmal deutlich. Sein Unternehmen liefere schneller und garantiere einen besseren Betrugsschutz als der Rivale aus Hangzhou, sagte er dort. Wenn es um gefälschte Ware ginge, verfolge JD.com eine Null-Toleranz-Politik. Das war eine unmissverständliche Kampfansage. Eine weitere folgte im Bereich des Handels mit Luxusmarken. Laut Medienberichten plant JD.com, mit mehr europäischen Luxusmarken zu kooperieren.

20 Marken auf der Online-Plattform «Toplife»

Der Einstieg in dieses Segment erfolgte bereits im Oktober letzten Jahres. JD.com startete zu diesem Zeitpunkt seine neue Online-Plattform «Toplife», auf der seitdem ausschließlich mit Luxusmarken gehandelt wird. Momentan sind dort 20 Marken aktiv, die darüber hinaus die Möglichkeit haben, zahlungskräftige Kunden direkt über Flagship-Stores anzusprechen. Zu den bekanntesten Teilnehmern gehören Saint Laurent und Alexander McQueen. Um mehr europäische Luxusmarken ins Boot zu holen, eröffnete JD.com zu Beginn des Jahres ein Büro in Paris. Ein weiteres soll in der italienischen Mode-Metropole Mailand folgen. Gleichzeitig laufen Gespräche mit spanischen Fashion-Marken. Deren Produkte verspricht das chinesische Unternehmen zu 90 Prozent noch am selben oder am nächsten Tag zu liefern. Auf dem World Retail Congress in Madrid warb Winston Cheng zudem mit extra sauberen und sicheren Lagerhallen, die spezielle Luftfilter enthalten sollen.

Kunden kaufen Luxusmarken häufiger bei JD.com ein

Die Strategie könnte aufgehen. JD.com hat tatsächlich gute Chancen, seinen Konkurrenten in diesem Segment abzuhängen, obwohl Alibaba früher startete. Der Internet-Riese brachte schon im August 2017 auf seinem Online-Marktplatz Tmall eine Plattform, die sich auf den Handel mit Luxusmarken konzentriert. Sie heißt «Luxury Pavilion» und stand bislang allen Nutzern offen. Seit letzter Woche soll Tmall aber ein Mitgliedschaftsprogramm gestartet haben, so dass künftig wohl nur Kunden auf dem Portal shoppen können, die daran teilnehmen. Ob sich Alibaba damit gegen den Rivalen JD.com durchsetzen wird, ist fraglich. Bislang genießt dieser bei der Zielgruppe einen deutlichen Vorsprung. Laut dem Börsenmagazin «Der Aktionär» kaufen Konsumenten häufiger bei JD.com als bei Alibaba ein, wenn sie im Internet nach Luxusmarken Ausschau halten.

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