Schuhe24 – ein junger Online-Marktplatz für stationäre Händler

Stationäre Händler haben es immer schwerer, Umsätze zu erzielen. Das gilt insbesondere für Schuhverkäufer. Ihnen greift seit 2015 ein Online-Marktplatz unter die Arme: «Schuh24». Mit seiner Hilfe zeigen die Anbieter auch im Internet Präsenz und erwirtschaften dadurch 13 Prozent mehr.

Nicht wenige Online-Marktplätze haben sich das Ziel gesetzt, den stationären Handel zu unterstützen. Zu ihnen gehört seit 2015 die Plattform «Schuhe24». Als deren Gründer Dominik Benner sie vor drei Jahren gestartet und den Bestand eines Händlerkollegen aufgelistet hatte, gingen am ersten Tag 70 Bestellungen ein. Heute verkaufen auf dem Online-Marktplatz rund 700 Anbieter ihre Schuhe. Dabei übernimmt die Plattform die technische Abwicklung und listet deren Artikel auf Seiten wie Amazon oder Otto. Außerdem schulen knapp 20 «Schuhe24»-Mitarbeiter jeden einzelnen Händler, damit Kunden keine Probleme beim Shopping haben.

Schuhe24 – ein junger Online-Marktplatz für stationäre Händler
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Prozentuale Beteiligung plus Gebühr pro Bestellung

Seine Leistungen lässt sich das Portal in Form einer Verkaufsbeteiligung bezahlen. Rund fünfzehn Prozent des Umsatzes, die ein Händler erzielt, gehen an den Online-Marktplatz. Zusätzlich dazu fällt eine einmalige Gebühr von drei Euro pro Bestellung an. Als Konkurrent von Zalando verfolgt «Schuhe24» aber eine andere Strategie: Die Plattform nimmt nicht eine junge Zielgruppe in den Blick, sondern konzentriert sich auf Kunden zwischen 35 und 65 Jahren. Um auf ihre Bedürfnisse entsprechend eingehen zu können, hat das Portal eine Telefonhotline eingerichtet. Das scheint zu funktionieren: Rund zehn Prozent der Bestellungen wickelt «Schuhe24» über diesen Kanal ab.

Doppelter Umsatz in diesem Jahr

Von dem Geschäftsmodell profitieren beide Seiten, auch die stationären Händler. Sie setzen mit Hilfe der Plattform zusätzlich 13 Prozent um. Und «Schuhe24» macht auch seinen Schnitt. 2017 belief sich der Erlös auf 25 Millionen Euro. In diesem Jahr visiert der Online-Marktplatz das Doppelte an. In naher Zukunft ist sogar geplant, die 100-Millionen-Grenze zu knacken. Die Hälfte des Umsatzes erzielt das junge Unternehmen immer noch über Amazon. Dennoch soll die eigene Plattform an Relevanz gewinnen, wie Dominik Benner versichert. Zum Gewinn wollte er sich nicht äußern. Es sei jedoch von Anfang an profitabel gewesen, so der Gründer. Im nächsten Jahr will er sogar eine Expansion wagen. Anvisiert sind die Länder Frankreich und Spanien, wo «Schuhe24» mit dem gleichen Geschäftskonzept durchstarten möchte.

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