DPD zieht positives Fazit und weitet Lastenrad-Einsatz auf weitere Städte aus

Ein Jahr nach dem offiziellen Beginn der Paketzustellung per Lastenrad in Nürnberg im Rahmen eines Pilotprojekts unter wissenschaftlicher Leitung der Technischen Hochschule Nürnberg zieht DPD ein positives Fazit. Der internationale Paket- und Expressdienstleister hat in Nürnberg mittlerweile schon 80.000 Pakete per Lastenrad emissionsfrei zugestellt. Durch den Einsatz von fünf elektrisch unterstützten Lastenrädern konnten fünf herkömmliche Transporter nahezu vollständig ersetzt werden. Aufgrund der positiven Erfahrungen in Nürnberg will DPD in diesem Jahr in zahlreichen weiteren Städten mit dem Lastenrad Pakete zustellen, so zum Beispiel ab sofort in Heilbronn. Berlin, München, Stuttgart und weitere Städte folgen im Laufe des Jahres. In Hamburg setzt DPD bereits seit Anfang 2017 mehrere Elektro-Lastenräder ein.

„In der verkehrsintensiven Innenstadt hat sich das Lastenrad zur echten Alternative für das herkömmliche Zustellfahrzeug entwickelt”, erklärt Gerd Seber, Group Manager Sustainability & Innovation bei DPD Deutschland. „Angesichts von drohenden Zufahrtsbeschränkungen wird die Entwicklung solcher nachhaltigen City-Logistik-Lösungen immer wichtiger. Die konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg zeigt, dass ein gemeinsames Vorgehen von Stadt und Paketdienst gut für alle ist – nicht zuletzt auch für die Einzelhändler und Bewohner der Stadt.“

Nach Start des Nürnberger Pilotprojekts hat DPD die Zahl der eingesetzten Lastenräder mittlerweile von drei auf fünf erhöht. Die Räder sind in einem sogenannten Mikrodepot in der Innenstadt stationiert. Dabei handelt es sich um eine 130 Quadratmeter große Gewerbefläche im zentral gelegenen „Nürbanum“ in der Nürnberger Südstadt. Dort werden jeden Morgen die Pakete für die Lastenrad-Touren per Transporter angeliefert und anschließend auf die Räder verteilt. Dazu ist das Mikrodepot per Internet auch an das IT-System von DPD angeschlossen. Das Nachladen der Akkus erfolgt ebenfalls im Mikrodepot. Zur Reserve insbesondere bei niedrigen Temperaturen haben die Zusteller stets einen Wechselakku an Bord.

Emissionsfreie Paketzustellung per Lastenrad in der Nürnberger Innenstadt
©DPD 2018
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„Selbst unter winterlichen Bedingungen sind unsere Lastenräder sehr zuverlässig unterwegs“, erläutert Torsten Mendel, Niederlassungsleiter von DPD in Nürnberg. „Ganz ohne herkömmliche Fahrzeuge geht es jedoch noch nicht. Die gewohnten Transporter benötigen wir nicht nur für die Versorgung unseres Mikrodepots, sondern auch für die Belieferung größerer gewerblicher Empfänger in der Innenstadt.“ Bei einer geschickten Kombination mit herkömmlichen Zustellfahrzeugen kann das Lastenrad unter günstigen Bedingungen fast ebenso leistungsstark sein wie der Transporter: „In vielen Straßen Nürnbergs sind wir mit unseren wendigen Lastenrädern deutlich effizienter unterwegs als mit den großen Fahrzeugen.“ In der Nürnberger Südstadt können daher fünf Lastenräder und vier herkömmliche Zustellfahrzeuge gemeinsam ein Gebiet abdecken, das zuvor von neun herkömmlichen Transportern bedient wurde. Das Lastenrad übernimmt dabei vor allem jene Empfänger, die am Tag nur 1-2 Pakete erhalten, während Stopps mit einer größeren Zahl an Paketen per Transporter versorgt werden.

Die wissenschaftliche Begleitung der Lastenrad-Zustellung durch die Technische Hochschule Nürnberg ist mittlerweile beendet. Das „Pilotprojekt zur nachhaltigen Stadtlogistik durch KEP-Dienste mit dem Mikro-Depot-Konzept auf dem Gebiet der Stadt Nürnberg“ ging im März 2017 nach einer umfassenden wissenschaftlichen Analyse in die Praxisphase. Das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr sowie die Stadt Nürnberg und die IHK Nürnberg für Mittelfranken gehörten zu den Unterstützern. Im Oktober letzten Jahres wurde das Pilotprojekt als „Internationales Vorbildprojekt“ mit dem VCÖ Mobilitätspreis des Verkehrsclubs Österreich ausgezeichnet.

Emissionsfreie Zustellung per Lastenrad in immer mehr Städten

DPD wird die Zustellung per Lastenrad in diesem Jahr deutlich ausweiten. Außer in Nürnberg und Hamburg sollen Lastenräder im Laufe des Jahres auch in Berlin, München, Stuttgart, Ludwigsburg, Heilbronn, Rostock und weiteren Städten Pakete zustellen. Mit dem Einsatz der elektrisch unterstützten Lastenräder ist eine genaue Analyse geeigneter Zustellgebiete ebenso verbunden wie die Entwicklung eines individuellen Logistikkonzepts für die jeweilige Stadt. In der Regel sollen die Lastenräder wie in Nürnberg von zentral gelegenen Mikrodepots versorgt werden. Gerd Seber, Group Manager Sustainability & Innovation bei DPD Deutschland, erklärt: „Die Suche nach geeigneten und bezahlbaren Flächen in der Innenstadt stellt die entscheidende Hürde beim Einsatz von Lastenrädern dar. Von den Städten und Kommunen wünschen wir uns dabei noch mehr Unterstützung. Wir hoffen, dass Positivbeispiele wie in Nürnberg, Berlin oder Rostock noch deutlich mehr Nachahmer finden.“

Klimaneutraler Pakettransport für alle – ohne Mehrkosten für die Kunden

Im Rahmen des konzernweiten Nachhaltigkeitsprogramms DrivingChange™ hat sich die DPDgroup verpflichtet, sämtliche Pakete für jeden Kunden klimaneutral zu transportieren – ohne zusätzliche Kosten. Hierfür setzt die DPDgroup auf ein Zusammenspiel aus drei ineinandergreifenden Prinzipien: Messen, Reduzieren und Ausgleichen. Bei der freiwilligen Kompensation klimaschädlicher Emissionen ist DPDgroup weltweit führend. Allein im Jahr 2016 wurden durch die DPDgroup 863.000 Tonnen CO2-Äquivalente ausgeglichen. Damit verantwortet die DPDgroup beinah 5% der gesamten freiwillig ausgeglichenen CO2-Emmissionen in Europa. Gleichzeitig sinken die CO2-Emmissionen pro Paket kontinuierlich. Das Ziel einer Reduktion der Emissionen pro Paket um 10 Prozent auf Basis des Jahres 2013 wurde im Jahr 2016 bereits erreicht.

DPD Deutschland GmbH