Amazon vertreibt mittlerweile mehr als 70 Eigenmarken

Amazon expandiert, auch im Segment der Eigenmarken. Über 70 sind es mittlerweile an der Zahl. Den größten Zuwachs verzeichnete das Unternehmen im letzten Jahr. Kürzlich kamen weitere Linien hinzu, darunter zwei neue Mode-Marken.

Dass Amazon ein Riese ist, lässt sich unter anderem an der Zahl der Eigenmarken erkennen, die er auf dem eigenen Marktplatz vertreibt. Über 70 sind es mittlerweile. Angefangen hat alles 2009. Nach nur einem Jahr legte Amazon dann eine längere Pause ein, bis 2014 eine eigene Windel-Linie auf den Markt kam. Doch die Einführung erwies sich als Desaster. Schuld daran war ein Konstruktionsfehler, der schließlich dazu führte, dass der Internet-Riese die mangelhaften Windel aus dem Verkehr zog.

Amazon hat alleine beim US Patent and Trademark Office (USPTO) mehr als 800 Marken bereits eingetragen oder beantragt, beim deutschen Patent- und Markenamt sind es etwa 500. Darunter sind natürlich nicht nur Markennamen, die zur Verwendung für den Bereich Eigenmarken gedacht sind.

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Klare Botschaft an die Kritiker

Im letzten Jahr startete Amazon mit neuem Elan und launchte gleich 60 neue Eigenmarken. Diese stammen überwiegend aus den Kategorien Bekleidung, Schuhe und Schmuck. Mit dieser rasanten Expansion hat der Gigant aus Seattle eine klare Botschaft an seine Kritiker gesendet, zu denen überwiegend konkurrierende Einzelhändler und Marken gehören. „Wir gehen bei Eigenmarken genauso vor wie bei allem anderen bei Amazon: Wir beginnen mit dem Kunden und arbeiten rückwärts, um Produkte zu entwickeln, von denen wir denken, dass sie sie lieben“, heißt es. „Wir hören weiterhin zu und lernen von unseren Kunden, wenn wir unsere Auswahl erweitern.“

Expansion einiger Eigenmarken

In diesem Zuge ließ das Unternehmen wissen, dass seine Bear-Linie vor kurzem Windeln sowie Babynahrungstaschen in das Sortiment aufgenommen hat. Ergänzungen kann auch die Eigenmarke Presto vorweisen. Sie begann einst mit Windeln. Jetzt enthält die Linie weitere Produkte wie Haushaltshandtücher und Toilettenpapier. Mit Rivet und Stone & Beam hat Amazon hingegen eine eigene Möbellinie entwickelt. Im Bereich Mode startete der Internet-Riese 2016 mit Marken wie der Frauen-Linie Lark & Ro sowie dem Kinder-Label Scout & Ro. Kürzlich fügte Amazon dann auch noch Denim-Marken wie Hale und die Pullover-Kollektion «Cable Stitch» hinzu.

Amazons Strategie

Mit der Entwicklung von Eigenmarken verfolgt Amazon das Ziel, unterschiedliche Preisniveaus zu Fremdmarken zu schaffen. Dadurch lassen sich höhere Gewinne generieren, zumal der Internet-Riese sie auf dem eigenen Marktplatz vertreiben kann, ohne viel Geld für Marketingmaßnahmen ausgeben zu müssen.

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