Retouren mit Nachhaltigkeit: C&A entwickelt zusammen mit Arvato neue Verpackungslösung

Retouren sind zwar gut für das Geschäft, aber schädlich für die Umwelt. Deswegen arbeiten Händler und Logistiker an nachhaltigeren Lösungen. Eine hat jetzt C&A zusammen mit Arvato SCM Solutions entwickelt. Neben recyceltem Material zeichnen sich die hauseigenen Pakete durch ihre passgenaue Größe aus.

In keinem E-Commerce-Zweig ist die Retourenrate so hoch wie im Fashion-Bereich. Die Kunden bestellen gleich mehrere Größen ihrer Kleidungsstücke und behalten diejenigen, die passen. Der Rest geht zurück zum Händler. Nachhaltig ist dieses Konzept nicht, weshalb einige Mode-Unternehmen nach besseren Ansätzen suchen. Einer davon ist C&A. Um sein Retouren-Management zu verbessern, hat der Konzern in Kooperation mit Arvato SCM Solutions eine Verpackungslösung entwickelt.

Weniger Füll- und Klebematerial

Die Kartonage besteht ausschließlich aus ungebleichtem, recyceltem Material. Und weil das Motto „weniger ist mehr“ heißt, soll auch so wenig Platz wie möglich verbraucht werden. Deswegen schneidet Arvato künftig die C&A-Pakete automatisch auf die Größe der Ware zu, damit weniger Füllmaterial wie Luftpolster zum Einsatz kommt. Außerdem möchte der Händler am Klebematerial sparen. Um diese Idee zu realisieren, hat C&A zusammen mit Arvato einen speziellen Deckel konzipiert. Dieser wird hinten und vorne an den Karton geklebt, sobald ein Mitarbeiter ihn auf die Paket-Box gesetzt hat. Öffnen lässt er sich dann mithilfe eines ausgestanzten Aufreißstreifens, der sich an der Vorderseite des Deckels befindet. Diese Methode macht es möglich, das Paket bei Retouren leicht wieder zu verschließen. Bei diesem Verfahren ist dann nur noch ein Klebestreifen erforderlich.

Weniger Platz auf dem Lkw

Warum C&A am Deckel angesetzt hat, erklärt Knut Brüggemann folgendermaßen: „Wir haben festgestellt, dass viele unserer Kunden nicht genau wissen, an welcher Stelle sie das Paket öffnen sollen“, sagt der Head of E-Commerce Operations. Für die Reduktion des Materials hat Michael Sorge eine Erklärung: „Wenn die Kartons weniger Luft enthalten, benötigen sie weniger Platz auf dem Lkw. Damit reduziert sich das Transportvolumen um ca. 250 Lkw-Fahrten pro Jahr. Davon profitiert nicht nur die Umwelt durch weniger CO2-Belastung, sondern auch der Endkunde, der weniger Verpackungsmaterial entsorgen muss“, sagt der Standortleiter des Arvato-Distributionszentrums in Hannover-Langenhagen, das 45 Quadratmeter groß ist. Von hier aus will der Dienstleister C&A-Kunden in bald 20 Ländern Europas beliefern.

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