Die wirtschaftlichen Entwicklungen im März

Die Federal Reserve (kurz: FED), die amerikanische Notenbank, hat nun – wie die Anleger und Experten vermuteten – den Leitzins erhöht. Es war die bereits sechste Zinserhöhung seit der Finanzkrise. Nach der Entscheidung schlitterten der Nasdaq und der Dow Jones ins Minus und rissen zudem auch gleich den DAX mit. Doch vielmehr waren die Abstürze keine Reaktion auf den Zinsentscheid, sondern vorwiegend die Angst vor einem möglichen Handelskrieg.

Drei Zinserhöhungen geplant – Yellens Weg wird fortgesetzt

Jerome Powell, der neue Vorsitzende der FED, führt den Weg seiner Vorgängerin Janet Yellen fort. Mit der ersten Zinserhöhung, die im Jahr 2018 einstimmig vom FED-Offenmarktausschuss beschlossen wurde, erreicht der Leitzins derzeit ein Niveau zwischen 1,5 Prozent und 1,75 Prozent. Für das restliche Jahr werden noch maximal zwei Zinserhöhungen durchgeführt werden – auch hier soll die Erhöhung moderat ausfallen, also bei 0,25 Prozent liegen. Der Ausblick? Maximal drei Zinserhöhungen, wobei der Leitzinssatz gegen Ende des Jahres bei 2,1 Prozent liegen soll.

Anleger haben Angst vor einem Handelskrieg

Auch wenn die Spannung an den Märkten deutlich zu spüren war, so glaubte keiner der Experten, Insider oder Anleger an eine große Überraschung oder an neue Pläne. Dennoch gab es immer wieder Gerüchte, Powell könnte den Leitzinssatz auch viermal im Jahr 2018 erhöhen. Derartige Gerüchte waren auch Anfang 2018 für den ersten kleinen Crash an der Börse verantwortlich. Drastische Kursverluste haben eindrucksvoll gezeigt, wie nervös die Anleger tatsächlich sind. Aber nicht nur die FED und Powell sorgten für Unruhe – auch Trumps Steuersenkungsreform belastete die Märkte. Die Tatsache, dass nun Powell den Weg der Vorgängerin Yellen fortsetzt und „maximal drei“ moderate Zinserhöhungen im Jahr 2018 beschließen möchte, beruhigte die Märkte dennoch – zumindest zum Teil. Schlussendlich haben die Anleger noch immer Angst vor einem möglichen Handelskrieg, der scheinbar kurz bevorsteht.

DAX stürzte ab

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Nachdem die Leitzinsentscheidung bekannt wurde, zeigte sich der DAX durchaus stabil. So kletterte der DAX wieder auf über 12.300 Punkte und schloss auf Xetra mit einem Plus von 0,1 Prozent. Jedoch mussten die Gewinne im späteren Handel abgegeben werden – am Ende rutschte man sogar noch in die Verlustzone. Zu den größten Verlierern gehörte eindeutig die Deutsche Bank – so verlor das Wertpapier 5 Prozent und rutschte unter die 12 Euro-Marke. Somit wurde das tiefste Niveau seit mehr als 18 Monaten verbucht. BMW und Bayer waren hingegen die Gewinner. Doch weshalb stürzte der DAX nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung ab? Die US Börsen gaben nach. Nachdem bekannt wurde, die FED würde die Zinsen neuerlich erhöhen, verlor der Dow Jones 0,1 Prozent (- 200 Punkte), der Nasdaq verbuchte sogar ein Minus von 0,5 Prozent.

Eurokurs reagierte positiv

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Positiv reagierte der Eurokurs. Nachdem die FED den Zinsentscheid präsentierte, stieg der Eurokurs auf über 1,23 US Dollar. Zuletzt lag die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,2337 US Dollar. Der Referenzkurs wurde von der Europäischen Zentralbank (kurz: EZB) auf 1,2286 US Dollar festgesetzt – am Vortag lag der Referenzkurs bei 1,2276 US Dollar. Nach dem Zinsentscheid kostete der US Dollar also 0,8139 Euro, einen Tag zuvor 0,8146 Euro.

Auch die Ölpreise sind gestiegen

Doch nicht nur der Eurokurs ist gestiegen – auch die Ölpreise sind nach oben geklettert. Ein Barrel, also 159 Liter, der Nordseesorte Brent kostete 68,18 US Dollar – ein Plus von 1,77 US Dollar. Auch ein Fass West Texas Intermediate, eine amerikanische Sorte, wurde um 1,69 US Dollar teurer und lag nach der FED-Entscheidung bei 65,22 US Dollar. Somit konnten die Ölpreis an den Vortagesgewinnen anknüpfen. Aber nicht nur die FED-Entscheidung hatte einen Einfluss auf den Ölpreis – auch die sinkenden Rohöl-Lagerbestände haben mitunter dafür gesorgt, dass der Ölpreis nach oben kletterte. Schlussendlich sanken die Rohlagerölbestände – innerhalb einer Woche – um 2,6 Millionen Barrel und liegen nun bei 428,3 Millionen Barrel. Auch die Bestände an Destillaten und Benzin gaben deutlich nach.

Frank