Lebensmittel-Handel in Frankreich: Amazon kooperiert mit Supermarktkette Monoprix

Wenn Amazon nach Partnern Ausschau hält, stehen die Unternehmen Schlange. Genau das erlebte der Internet-Riese in jüngster Vergangenheit in Frankreich, wo er in den Lebensmittelhandel einsteigen möchte. Den Zuschlag hat letztendlich die Supermarktkette «Monoprix» erhalten. Ihre Kunden können die Produkte künftig über Amazon Now bestellen. Allerdings ist dieses Angebot auf eine Stadt beschränkt.

Auf Amazons Agenda steht der Lebensmittelhandel derzeit ganz oben. Es ist noch nicht so lange her, als der Internet-Riese in den USA mit der Übernahme der Bio-Supermarktkette Whole Foods ein Erdbeben auslöste. Seitdem macht er deutlich, wie groß seine Ambitionen in diesem Segment sind. Das unterstreicht der Konzern nun ein weiteres Mal, indem er nach Frankreich expandiert und dort mit Monoprix kooperiert, der größten Supermarktkette des Landes. Im Zuge der Zusammenarbeit wird diese künftig ihre Produkte über Amazon Prime Now verkaufen. Allerdings können dieses Angebot vorerst nur Kunden wahrnehmen, die in Paris wohnen.

Lebensmittel-Handel in Frankreich: Amazon kooperiert mit Supermarktkette «Monoprix»
Lebensmittel-Handel in Frankreich: Amazon kooperiert mit Supermarktkette Monoprix 1

Mehrere Gespräche im Vorfeld

Der Einstieg in Frankreich kommt nicht völlig überraschend. Amazon führte in der Vergangenheit des Öfteren Gespräche mit etlichen Supermarktbetreibern, weshalb Marktbeobachter davon ausgingen, dass sich der Online-Riese bald entscheiden würde. „Jeder hat versucht, mit Amazon ins Geschäft zu kommen, und Monoprix hat gewonnen“, bringt es Regis Schultz auf den Punkt, der bei der Supermarktkette den Vorsitzt führt. Mit dem neuen Partner konkurrierten auch die Unternehmen Leclerc, Intermarche und Seysteme U. Der Gewinner durfte sich nach dem Deal über einen Aktiensprung freuen. Der Wert stieg um fünf Prozent. Die positive Stimmung resultiert vor allem aus der Annahme, dass die Kooperation der beiden Konzerne in den nächsten Monaten an Intensität gewinnen wird.

Französische Einzelhändler unter Druck

Dass Amazon sein Geschäft in Frankreich ausbaut, hat die heimischen Einzelhändler aufhorchen lassen. Seit Anfang des Jahres widmen sie sich dem Online-Geschäft stärker als zuvor. Wie ernst die Angelegenheit ist, zeigt das Unternehmen Carrefour, das im Januar bekannt gab, bis zum Jahr 2023 rund 2,8 Milliarden Euro in den Ausbau des Internet-Handels investieren zu wollen. Den Marktführer Leclerc hat Amazons Engagement in Frankreich sogar dazu bewegt, in Paris einen eigenen Lieferdienst einzuführen.

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