Tmall Global will weltweit sechs neue Versandzentren eröffnen – auch in Europa

Die chinesischen Verbraucher konsumieren mehr und mehr. Groß ist vor allem die Nachfrage nach Produkten aus dem Ausland. Dass die heimische Bevölkerung sie bekommt, sorgt der Online-Marktplatz Tmall Global, der in China das grenzüberschreitende E-Commerce dominiert. Nun will Alibabas Tochter weiter expandieren und plant weltweit sechs neue Versandzentren.

Tmall Global, zuständig für das Import-E-Commerce, hat sich seit seiner Gründung 2014 zum größten und umfassendsten grenzüberschreitenden B2C-Online-Marktplatz entwickelt. Hier handeln viele Händler aus dem Ausland, deren Produkte bei den chinesischen Verbrauchern sehr beliebt sind. Die Nachfrage nach diesen Importwaren steigt seit Jahren, was Tmall Global in die Hände spielt. Mittlerweile kontrolliert der Online-Marktplatz fast ein Viertel des heimischen Marktes. Doch Alibabas Tochter-Unternehmen will noch mehr. Das bezeugt der aktuelle Plan, den Tmall-Präsident Jet Jing auf einem «Partners Summit» in Hangzhou mitteilte: Schon bald sollen sechs neue Versandzentren in mehreren Ländern eröffnen.

Brücke zwischen chinesischen Konsumenten und internationalen Marken

Zu den ausgewählten Standorten gehören Japan, Südkorea, Hongkong, Nordamerika, Europa und Australien. Wo genau die Zentren in diesen Regionen in Betrieb gehen werden, sagte Jing nicht. Gleiches gilt für den Zeitraum der Eröffnung. Dennoch zeigt die Initiative, dass die Alibaba-Tochter ihr globales Netz ausbaut und weitere Lücken zwischen den chinesischen Konsumenten und den internationalen Marken zu schließen versucht. Um den Verkäufern aus dem Ausland einen besseren Einblick in das Kaufverhalten der heimischen Verbraucher und deren Präferenzen zu verschaffen, nutzt Tmall Global bereits seit mehreren Jahren Alibabas umfangreiches Angebot an Verbraucheranalysen. Diese Praxis soll künftig mit den geplanten Versandzentren neue Synergien schaffen.

Chinas Bedeutung als Verbrauchermarkt steigt

Vor allem macht sich Tmall Global Gedanken darüber, wie sich künftig kleinere und mittlere Unternehmen besser unterstützen ließen. Jet Jing verspricht ihnen jedenfalls einige Neuerungen: „In diesem Jahr wollen wir unseren Händlern in Übersee individuellere und maßgeschneiderte Lösungen anbieten, damit sie schneller und direkter Unterstützung von der Plattform erhalten, die es ihnen ermöglichen, ihr Wachstum in China zu beschleunigen.“ Dass das asiatische Land für E-Commerce-Händler aus dem Ausland immer wichtiger wird, belegen die jüngsten Statistiken. Derzeit gilt China nach den USA als zweitgrößter Verbrauchermarkt. Die Konsumausgaben im Land steigen kontinuierlich und sollen bis 2021 bei 2 Billionen Dollar liegen. Für Händler ist China daher schon jetzt ein Top-Ziel. Auf Tmall verkaufen mittlerweile 18.000 Marken aus 74 Ländern ihre Produkte.

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