Aldi kann auch online: Der Discounter intensiviert Internet-Geschäft in den USA

Unter den deutschen Discountern gilt Aldi als Platzhirsch. Was aber den Internethandel betrifft, bildet das Traditionsunternehmen das Schlusslicht. Vor allem hierzulande kommt sein digitales Geschäft nur schleppend voran. Anders sieht es in den USA aus, wo er einen erfolgreich getesteten Online-Service nun auf Chicago ausweitet.

Discounter stellen sich im Online-Handel immer breiter auf. Das beweist unter anderem Lidl, der nach Investitionen im letzten Jahr weiter expandiert, indem er in mehreren europäischen Ländern Webshops eröffnet. Im Vergleich dazu wirkt Aldi eher verschlafen. Der Marktführer hat hierzulande noch immer keinen digitalen Shop. Was er vorweisen kann, sind einige wenige Online-Services. Zu ihnen gehören beispielsweise Aldi Talk, das Tourismusangebot Aldi Reisen oder das Medienportal Aldi Life. Etwas agiler als in Deutschland zeigt sich der Discounter in den USA, wo er nun sein Online-Segment erweitert.

Aldi kann auch online: Der Discounter intensiviert Internet-Geschäft in den USA
Grafik: ©Aldi 2018
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Test eines Online-Services in Kooperation mit Instacart

Der US-Markt steht schon länger im Fokus des Unternehmens. Der Lebensmittelhändler betreibt im Land mehrere Hundert Filialen, die er künftig stärker mit dem Online-Geschäft verbinden will. Bereits im Sommer letzen Jahres konnte der deutsche Konzern den Lieferdienst Instacart als Logistik-Partner ins Boot holen. Mit ihm zusammen testete er daraufhin im Süden der Vereinigten Staaten einen Online-Service, der Kunden ermöglichte, Produkte aus den Filialen nach Hause liefern zu lassen. Dafür mussten sie auf der Webseite von Instacart Aldi als Anbieter wählen und Produkte ordern, die sie dann innerhalb einer Stunde geliefert bekamen.

Digitaler Service auf Chicago ausgeweitet

Der Service kam bei den US-Verbrauchern gut an, weshalb der deutsche Discounter ihn auf 200 weitere Filialen in und um Chicago ausweiten möchte. „Die Reaktion auf unser Instacart-Pilotprojekt in Atlanta, Dallas und Los Angeles war überragend positiv. Und mit 200 Geschäften in der Gegend um Chicago ist es einfach nur logisch, Online-Lieferungen in diesen wichtigen Markt zu bringen“, kommentierte Jason Hart die Expansion. Der US-Chef von Aldi Süd zieht in Erwägung, den digitalen Service bei anhaltendem Erfolg in weiteren Städten auszurollen.

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