Alibaba kauft restliche Anteile von Lebensmittel-Lieferservice «Ele.me»

 

Alibaba möchte seine Logistik in China optimieren. Zu diesem Zweck hat der Internet-Gigant vor wenigen Monaten das Unternehmen «Cainiao» übernommen. Nun kauft er auch die restlichen Anteile an dem Lebensmittel-Lieferservice «Ele.me», um einem ernstzunehmenden Konkurrenten die Stirn zu bieten.

Viele Aktivitäten von Alibaba und Amazon laufen parallel ab. Wenn der eine sein Geschäft in einem Bereich intensiviert, fühlt sich der andere herausgefordert, ebenfalls eine Schippe draufzulegen. Genau das tut nun Alibaba im chinesischen Logistik-Sektor. Dort gilt «Ele.me» als der größte Lebensmittel-Lieferservice, an dem der Gigant aus Hangzhou im Mai letzten Jahres 23 Prozent erwarb. Allerdings besitzen neben ihm auch Konkurrenten wie Baidu einige Anteile an dem Dienstleister. Sie will Alibaba nun aufkaufen, wie Branchenexperten munkeln.

Drittanbieter übernehmen Lieferung von Tmall-Bestellungen

Sollte sich das Gerücht bewahrheiten, würde der chinesische Internet-Gigant seine Logistik enorm stärken. Das ist auch unbedingt notwendig, wenn er sich gegen den Konkurrenten «Meituan Dianping» behaupten möchte, hinter dem wiederum der mächtige Konzern Tencent Holdings steht. Große Vorteile zieht Alibaba aus der riesigen Armada von Drittanbietern, die bislang Lebensmittel für «Ele.me» ausgefahren haben. In Zukunft könnten diese für die Zustellung von Tmall-Bestellungen zuständig sein.

Ankauf der Logistik von Drittanbietern versus eigenes Liefer-Netzwerk

Dass der chinesische Online-Händler sich in der Logistik besser aufstellen würde, zeichnete sich bereits in den letzten Monaten ab, als er die langjährige Tochtergesellschaft «Cainiao» übernommen hatte. Zusätzlich dazu gab Alibaba damals bekannt, in neue Lagerhäuser investieren zu wollen. Der gegenwärtige Ankauf der Logistik von Drittanbietern stellt somit einen weiteren Schritt in diese Richtung dar. Auf viele Branchenexperten wirkt diese Strategie jedoch wenig überzeugend. Sie sind der Ansicht, dass es kluger wäre, ein eigenes Liefer-Netzwerk aufzubauen.

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