eBay-Untersuchung prognostiziert wachsende Wirtschaftskraft selbstständiger Mütter

Gesetzliche Frauenquote und Entgelttransparenzgesetz – trotz gesetzlicher Regelungen und öffentlichem Diskurs geht die Entwicklung des Megatrends „Female Shift“ in den großen Konzernen Deutschlands nur langsam voran. Deutlich schneller vollzieht sich der Wandel unter Selbstständigen: So konnten weibliche Entrepreneure, speziell Mütter, ihre Umsätze in den vergangenen Jahren stetig steigern und erzielen so voraussichtlich 55,5 Milliarden Euro Umsatz in diesem Jahr. Das zeigt eine von eBay beauftragte Untersuchung des Research- und Analyse-Dienstleisters Statista anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März. Dabei reicht das Spektrum vom Micro-Business im eigenen Haushalt bis zum Geschäft mit einem Multi-Millionen-Umsatz. Vor allem im Online-Handel wächst das Umsatzvolumen der sogenannten „Mompreneure“. Gemäß der aktuellen Studie steigen allein diese Erlöse in den kommenden vier Jahren um 31 Prozent auf 780 Millionen Euro.

Nina Pütz, Senior Director Soft Goods bei eBay in Deutschland und selbst Mutter, sagt: „Wir freuen uns über diese positive Entwicklung unter Mompreneuren, vor allem im Bereich des Online-Handels. Sie zeigt, dass die Gründung einer Familie nicht zwangsläufig zum Karriereaus führen muss. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass ein striktes Zeitmanagement und flexible Arbeitszeiten unbedingt gegeben sein müssen. Die Branche bietet die häufig benötigte Flexibilität, um Kind und Karriere zu managen. Das beweisen auch die Geschichten unserer eBay-Händlerinnen. Vor allem für kleine Unternehmen, wozu viele der Händlerinnen zählen, bietet eBay einen einfachen und reichweitenstarken Start in den E-Commerce.“

Etwa jede dritte selbstständige Frau zählt aktuell zu den Mompreneuren, davon arbeiten etwa 5.000 im Online-Handel. Die ambitionierten Unternehmerinnen werden 2018 durchschnittlich einen Pro-Kopf-Umsatz von 130.400 Euro erwirtschaften, bis 2022 werden sie diese Zahl voraussichtlich um 39 Prozent steigern können. Der Begriff „Mompreneur“, der in den USA bereits etabliert ist, ist eine Wortschöpfung aus Mom (engl. für Mutter) und Entrepreneur. Mit dem anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg selbstständiger Mütter hält er nun auch immer mehr in Deutschland Einzug.
Die zunehmende Wirtschaftskraft wird auch durch das Gründungsverhalten von Müttern belegt: So hatte sich die Zahl innerhalb der Gesamtbevölkerung seit 2002 auf 672.000 Gründungen halbiert, der Anteil der Mompreneure stieg in derselben Zeit aber um 16 Prozent. Besonders häufig (45 Prozent) wurde in den Branchen persönlicher Dienstleistungen gegründet, zu denen die Gastronomie oder der Gesundheitsdienst zählen. Danach folgen die Branchen der wirtschaftlichen Dienstleistungen (u.a. Steuer, Unternehmensberatung, Werbung, Reinigungsdienste) mit 25 Prozent und der Handel mit 19 Prozent. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielt bei der Unternehmensgründung für fast die Hälfte (48 Prozent) der Mompreneure eine ausschlaggebende Rolle. Aber auch das Motiv der Selbstverwirklichung gibt jede Dritte selbstständige Mutter bei der Frage nach den Hintergründen der Unternehmensgründung an.*

Meike Fehr, Betreiberin des eBay Shops stilraumberlin, hat durch die Geburt ihrer Kinder ebenfalls den Mut gewonnen, sich mit ihrem eigenen Unternehmen selbstständig zu machen: „Ich kann nicht sicher sagen, ob ich ohne diese Auszeit im Elternjahr den Mut gehabt hätte, aus einem relativ sicheren Job in eine scheinbar erstmal unsichere Selbstständigkeit zu gehen. Insgesamt wurde ich durch die Auszeit freier in meinen Gedanken und fragte mich irgendwann selbst: Was soll schon passieren?“, erzählt die Mutter und Unternehmerin.

Karrieretechnisch bedeutet die Schwangerschaft für viele Frauen eine Zäsur. Häufig haben sich Aufgaben verändert und die notwendige Flexibilität auf Seiten der Arbeitgeber ist oft nicht gegeben. Auch Anja Wendt eröffnete 2013 bei eBay ihren eigenen Online-Shop Anja-Wendt, als sie zum zweiten Mal Mutter wurde, um Beruf und Familie besser miteinander zu verknüpfen, als es ihr im vorherigen Job möglich war. „Ich habe mir feste Arbeitszeiten auferlegt, in denen ich nichts anderes erledige. Wenn die Kinder aus der Kita und der Schule kommen, arbeite ich nicht mehr und wir leben unseren gewohnten Familienalltag. Und wenn die Kinder krank sind, habe ich die Freiheit, diese Struktur aufzubrechen“, erzählt sie. Die Geburt ihrer Kinder sieht Anja Wendt in jedem Fall als Chance für ihre Karriere. „Die Freiheiten einer Selbstständigkeit bieten optimale Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, so die Mutter und Unternehmerin.

Selbstständige Mütter und solche, die es werden wollen, finden Tipps zum Start bei eBay unter verkaeuferportal.ebay.de.

* KfW-Studie 2017:
Gründen mit Kindern: Mompreneurs bringen Familie und Beruf unter einen Hut

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