Make-up-Verkauf mit AR und VR: Alibaba-Rivale JD führt neues Feature ein

Make-up-Produkte sind in China sehr gefragt. Großer Beliebtheit erfreuen sich dort vor allem französische Marken. Allerdings lassen sich Artikel wie Lippenstift, Rouge oder farbige Kontaktlinsen beim Online-Shopping nur schwer testen. Doch der Alibaba-Konkurrent JD bietet jetzt eine Lösung an.

Auf internationaler Bühne konkurriert Alibaba mit Amazon. Im eigenen Land gilt der Online-Händler JD als der größte Rivale. Und dieser lässt sich momentan einiges einfallen, um mit dem Giganten aus Hangzhou Schritt zu halten. Bereits im letzten Jahr begann die Verkaufsplattform, internationale Beauty-Produkte in das eigene Sortiment aufzunehmen. Seitdem finden sich auf JD.com Marken wie «Clarins», «Aveeno», «Avene», «SK-II», «Marionnaud», «The History of Whoo» und «L’Oreal», die sich bei den Kunden besonders großer Beliebtheit erfreut. Doch nun setzt der Online-Händler beim Verkauf dieser Artikel auf modernste Technologie, vor allem auf Augmented und Virtual Reality.

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Lippenstift oder Rouge virtuell testen

Vor wenigen Tagen hat JD auf seiner AR-Make-up-Plattform das Feature «Styling Station» eingeführt, die Kunden ab sofort die Möglichkeit bietet, über eine entsprechende App Beauty-Artikel wie beispielsweise Lippenstift, Rouge, Augenbrauenstifte oder farbige Kontaktlinsen virtuell zu testen. Wer diese Produkte ausprobiert, kann die Ergebnisse mit der Smartphone-Kamera festhalten und die Bilder mit den eigenen Freunden teilen. Diese Funktionen scheinen gut anzukommen. Denn die Zahl der Kunden ist auf knapp 266 Millionen gestiegen, wie das Unternehmen mitgeteilt hat. „Durch Augmented und Virtual Reality können wir unseren Kunden das interaktive Erlebnis bieten, das sie im Geschäft erhalten, und gleichzeitig den Komfort geben, ihre Lieblingsprodukte mit nur einem Klick nach Hause geliefert zu bekommen“, sagte JD-Präsidentin Carol Fung. „Da immer mehr Kunden für ihre Schönheitsbedürfnisse JD auswählen, arbeiten wir verstärkt mit unseren Markenpartnern zusammen, um neue Technologien zu nutzen, die das Kundenerlebnis persönlicher und interaktiver gestalten“

JD will mit innovativen Features digital-affine Kunden ansprechen

JD bemüht sich schon seit Langem, Kunden anzusprechen, die mit digitalen Medien aufgewachsen sind und über enormes technisches Know-how verfügen. Deswegen entwickelt das Unternehmen laufend neue innovative und personalisierte Einkaufsfunktionen. Für die Herstellung der «AR Styling Station» bediente sich JD der Hilfe einiger Make-up-Experten, die darauf achteten, dass das neue Feature sowohl das Gefühl eines Offline-Make-up-Test vermittelt als auch den Komfort gewährleistet, den Verbraucher beim digitalen Shopping gewohnt sind. Diese haben jedoch noch immer das Problem, Beauty-Produkte online nicht testen zu können. Ihnen kommt JD nun entgegen. Indem das Unternehmen mit der AR-Technologie eine Lösung präsentiert, zielt es aber zugleich darauf ab, für die Marken die Konversationsraten zu erhöhen. Das kommt bei den Herstellern gut an. Seit Anfang des Jahres haben sich «Biotherm», «Helena Rubinstein», «Philosophy» und «Jurlique» zu einer Zusammenarbeit bereit erklärt. Insgesamt will JD in diesem Jahr 200 weitere High-End-Beauty-Marken einführen, zwischen deren Produkten chinesische Kunden wählen dürfen.

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