Neues Start-up: Fernarzt.com will den Gesundheitsmarkt verändern

Das Geschäftsmodell mit Online-Sprechstunden hat sich in Deutschland unter anderem durch Anbieter wie DrEd bewährt, der seit vielen Jahren auf dem deutschen Markt aktiv ist. Das Team hinter Fernarzt.com möchte sich von etablierten Unternehmen absetzen, indem es die höchsten Standards in der medizinischen Diagnostik, in der Handhabung der Website und im Kundenservice anbietet.

Einfache Handhabung

Viele Patienten besuchen die Sprechstunde eines Arztes, ohne eine Untersuchung in Anspruch zu nehmen, da sie nur ein Folgerezept wünschen. Ihnen und Menschen mit eingeschränkter zeitlicher Verfügbarkeit und Mobilität bietet Fernarzt nun eine Alternative: Der Patient wählt online einen Behandlungsgrund, füllt den digitalen Anamnesebogen aus und beantwortet die notwendigen Fragen, die auf die jeweiligen Beschwerden zugeschnitten sind. Der behandelnde Arzt prüft die Angaben und stellt bei Notwendigkeit ein Rezept für eine Medikation aus, welches er anschließend an eine Partnerapotheke weiterleitet. Diese löst das Rezept ein und versendet die Medikamente an den Patienten.

Neues Start-up: Fernarzt.com will den Gesundheitsmarkt verändern
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»Wenn der Arzt den Patienten bei der persönlichen Visite in der Praxis nicht abtastet und kein Blut abnimmt, sondern die Diagnose allein durch das Gespräch oder Sichtkontakt feststellt, dann können wir das genauso gut. Wir bieten deshalb nur solche Behandlungsfelder an, bei denen genau das gewährleistet ist, bei denen wir aus der Ferne die gleichen Informationen sammeln und auswerten können wie ein Arzt persönlich vor Ort« sagt Dr. Ahmed Wobi, Geschäftsführer von Fernarzt.com.

Deutschland hinkt hinterher: Potential der Telemedizin

Viele europäische Länder sind der digitalen Gesundheit und Telemedizin gegenüber Deutschland weit voraus. In der Schweiz beispielsweise ist das Modell der Telemedizin bereits seit 17 Jahren etabliert. Der Anbieter Medgate gibt z.B. an, täglich bis zu 5000 Patientenkontakte zu haben. In Estland werden seit dem Jahr 2008 elektronische Patientenakten genutzt. Über 98% der Verschreibungen von Medikamenten erfolgen elektronisch, in Schweden sind es derzeit 90% und in England ca. 60%. Für Deutschland wird es daher Zeit, sich auf dem Markt zu verbessern.

»In Großbritannien steigt seit Jahren die Nachfrage nach privaten Online-Konsultationen für kleinere, hausärztliche Angelegenheiten. Auch das staatliche Gesundheitssystem arbeitet dort in Pilotprojekten mit den neuen privaten Anbietern zusammen«, sagt Ahmed Wobi, Geschäftsführer von Fernarzt.com. In Großbritannien nutzt das britische Gesundheitssystem (NHS) zum Beispiel die Technologie vom Gesundheitsstartup Babylon Health, um Video-Konsultationen anzubieten oder Termine mit Hausärzten zu vereinbaren.