Amazon scheitert im Ticket-Handel und nimmt wichtigste Veranstaltungen aus dem Angebot

Rückschläge muss Amazon nur sehr selten verkraften. Nun ist es wieder so weit. In Großbritannien stellt der Internet-Riese das Geschäft mit dem Ticketverkauf ein. Dass er nach nur zwei Jahren das Handtuch werfen würde, hätten selbst Experten nicht erwartet

Der Internet-Riese Amazon ist es gewohnt, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Das macht er dann auch, sobald er einen Markt betritt. Doch nun musste der Konzern aus Seattle in Großbritannien einen Rückschlag erleiden. Vor zwei Jahren begann er dort das Geschäft mit Veranstaltungstickets, wobei Branchenbeobachter davon ausgingen, dass die Insel nur den Anfang machen würde. Es ist anders gekommen als erwartet. Amazon gelang es einfach nicht, im Kartenhandel gegen die beiden Großgewichte CTS Eventim und Ticketmaster anzukommen.

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Die Expansion ist ausgeblieben

Seine Chancen witterte Amazon, als der Veranstaltungsverkauf zunehmen digitalisiert wurde. Als der Online-Riese den Markt dann betrat und anschließend ankündigte, weltweit aktiv werden zu wollen, fiel sogar der Aktienwert des deutschen Platzhirsches CTS Eventim. Doch der Expansionskurs blieb aus. Selbst den Start in den USA im November musste Amazon auf unbestimmte Zeit verschieben. Als Grund gab der Konzern damals an, dass der Deal mit dem wichtigen Veranstalter Live Nation geplatzt sei. Ohne einen Vertrag konnte Amazon keine großen Konzerte anbieten.

Bereits gekaufte Tickets bleiben gültig

Allerdings hatte der Online-Gigant auch in Europa Schwierigkeiten. Unabhängig davon, dass neue Vertragsabschlüsse notwendig gewesen wären, hatte Amazon rechtliche Hürden zu meistern. Das stellte sich als nicht gerade einfach heraus, weshalb das Unternehmen kompetentes Personal einstellte und zunächst lange Zeit damit beschäftigt war, sich Markt-Know-how anzueignen – ohne Erfolg. Denn nun nimmt der Konzern Schritt für Schritt die meisten Veranstaltungen aus seinem Angebot. Wer bereits Karten über Amazons Ticketing-Webseite gekauft hat, braucht sich keine Sorgen zu machen. Sie bleiben auch nach dem Rückzug gültig, wie ein Unternehmenssprecher versicherte.

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