Alibaba-Rivale JD.com will nach Europa expandieren

In China ist JD ein scharfer Konkurrent von Alibaba – und ein erfolgreicher hinzu. Um die eigenen Umsätze zu steigern, will der E-Commerce-Konzern künftig auch außerhalb des Heimatlandes tätig werden. Dafür hat er sich Europa ausgesucht. Der Start soll in einem Nachbarland von Deutschland erfolgen.

Auf dem asiatischen E-Commerce-Markt muss sich der Platzhirsch Alibaba immer wieder gegen den größten Rivalen JD.com behaupten. Doch dieser bleibt weiterhin umtriebig. Erst vor kurzem gab dessen Gründer und CEO Richard Liu bekannt, dass das Unternehmen aus Peking in Zukunft auch außerhalb Chinas expandieren wolle. Jetzt macht der JD-Chef Nägel mit Köpfen. Im nächsten Jahr soll das Unternehmen in Europa tätig werden. Allerdings will das E-Commerce-Unternehmen langsam vorgehen. Vorgesehen ist, sowohl die Plattform als auch den Lieferservice zunächst nach Frankreich zu bringen. Später nimmt sich JD den britischen und deutschen Markt vor.

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Zu hohen Investitionen bereit

Für die Expansion nach Europa ist der chinesische Konzern bereit, Geld in die Hand zu nehmen. Eine Milliarde Euro will er allein in Frankreich investieren. Finanzielle Mittel werden vor allem für den Aufbau eines Logistik-Netzwerks benötigt, von dem sich JD gegenüber Alibaba und Amazon einen Vorteil auf dem europäischen Markt erhofft. Die beiden Konkurrenten setzen hier größtenteils auf externe Logistik-Anbieter wie DHL oder Hermes. Ihnen wirft Richard Liu vor, dass sie noch immer mit „Jahrzehnte alten Technologien“ arbeiten. Deswegen gibt er sich in Europa sehr selbstbewusst und plant, die Expansion nach Frankreich, Großbritannien und Deutschland auch auf andere Länder auszuweiten.

Forschungszentrum in Großbritannien

Zu den weiteren Projekten in Europa gehört die Errichtung eines Forschungszentrums. Ein geeigneter Standort scheint schon gefunden zu sein: Cambridge. Hier soll sich alles um Themen wie Künstliche Intelligenz und Big Date drehen. Dabei kann sich JD auf Erfahrungswerte stützen, denn das Unternehmen betreibt bereits ein derartiges Forschungszentrum im Heimatland. Mit einer Eröffnung der britischen Einrichtung rechnen die Verantwortlichen in der ersten Hälfte des nächsten Jahres. Um die Expansionspläne auch auf politischer Ebene zu besprechen, traf sich Richard Liu mit der Premierministerin Theresa May. In dem gemeinsamen Gespräch erklärte er, in den nächsten Jahren den Briten Waren im Wert von 2,2 Milliarden Euro verkaufen zu wollen.

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