Idealo-Studie: Viele Verbraucher halten wenig von personalisierten Angeboten

Personalisierung und Smart-Home-Geräte: Beides sind Trends im gegenwärtigen Online-Handel – jedenfalls aus der Perspektive der E-Commerce-Unternehmen. Für die Konsumenten haben sie eine weitaus geringere Bedeutung, wie eine neue Studie des Vergleichsportals Idealo deutlich macht.

Erst kürzlich gab der große Modehändler Zalando bekannt, in diesem Jahr sich stärker auf Personalisierung zu konzentrieren. Der Online-Händler ist nicht der einzige, der diese Strategie verfolgt. Auch andere E-Commerce-Unternehmen sehen darin das Erfolgsmittel. Allerdings stellen personalisierte Angebote nicht das dar, was die Konsumenten von Online-Shops erwarten. Das hat zumindest eine neue Studie des Vergleichsportals Idealo ergeben. Dabei standen diese zwei Fragen im Mittelpunkt: Mit welcher Erwartungshaltung treten Konsumenten an Shops heran? Und auf welche Faktoren und Technologien setzen die digitalen Händler? Um eine repräsentative Antwort darauf zu finden, befragte Idealo 999 Teilnehmer. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: Die Vorstellungen der Verbraucher decken sich nur selten mit den Trends der Online-Händler.

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Mehr als die Hälfte fühlt sich von personalisierten Angeboten genervt

Laut Studie gilt grundsätzlich: Die Konsumenten haben es nicht gerne, dass E-Commerce-Unternehmen ihre Daten speichern. Besonders skeptisch zeigten sich 56 Prozent der Befragten. Die Bereitschaft, persönliche Daten abzutreten, steigt jedoch dann, wenn sie irgendwelche Vorteile daraus ziehen können. Das haben rund 52 Prozent der Teilnehmer zugegeben. Genauso viele finden individualisierte Anzeigen und Angebote weniger bzw. überhaupt nicht relevant. 53 Prozent gaben sogar an, von ihnen eher genervt zu sein.

Smart-Home-Geräte ebenfalls nicht sonderlich beliebt

Auf wenig Begeisterung stoßen auch Smart-Home-Geräte mit integrierten Sprachassistenten, die derzeit ebenfalls im Trend liegen. Für 68 Prozent der Befragten sind diese nicht notwendig. 48 Prozent bereitet es hingegen Unbehagen, wenn immer jemand mithört. Anders verhält es sich bei Verbrauchern, die solche Smart-Home-Geräte bereits besitzen. Sie gaben an, dass sich ihr Leben seit dem Erwerb verbessert hat. Das überraschende Ergebnis der Studie kommentiert Idealo-CCO Philipp Schrader mit den folgenden Worten: „Augenscheinlich ist der Online-Handel in der digitalen Denke weiter vorangeschritten als seine Kunden.“ Deshalb hält er es für sinnvoll, dass sich die digitalen Anbieter mehr mit den Verbrauchern als mit der Technik beschäftigen: „Der Online-Handel muss Konsumenten besser abholen, besser informieren und ihnen Dinge wie Big Data oder Datennutzung näher erläutern. Konsumenten dürfen künftig keine Angst mehr haben, Daten preiszugeben, sie müssen verstehen wie neue E-Commerce-Techniken – individualisierte Angebote oder Kauf über einen Kauf-Button etc. – funktionieren und wie ihre persönlichen Daten genutzt und nicht ausgenutzt werden.“

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