Alibaba stellt in China Verkaufsautomaten für Autos auf

Der chinesische Online-Riese Alibaba ist in vielen Feldern aktiv. Jetzt drängt es ihn in die Automobilbranche. Nachdem das Unternehmen eine mögliche Partnerschaft mit Ford angekündigt hat, will es jetzt in zwei Städten Verkaufsautomaten für Autos aufstellen. Die Kunden können die Fahrzeuge per App bestellen und mehrere Tage testen.

Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba ist für Innovationen gut. In Nanjing und Shanghai will er jetzt zwei riesige katzenförmige Verkaufsautomaten für Autos aufstellen, die es potenziellen Kunden ermöglichen sollen, sich einen Wagen ihrer Wahl anzusehen, ihn zu testen und sogar vor Ort zu kaufen. Damit verstärkt das Unternehmen sein Engagement in der Automobilbranche, nachdem es vor wenigen Tagen eine mögliche Partnerschaft mit Ford angekündigt hat.

Alibaba stellt in China Verkaufsautomaten für Autos auf. pixabay.com ©Bilderandi (Creative Commons CC0)
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Kunden müssen mehrere Voraussetzungen erfüllen

Alibabas Verkaufsautomaten stellen ein Gegenmodell zur klassischen Art und Weise des Automobilkaufs dar – und das nicht nur in technischer Hinsicht. Wer nämlich einen Wagen testen möchte, muss über 700 Punkte innerhalb des chinesischen Zhima-Kredit-Systems verfügen, welches Menschenrechtsaktivisten als Massenüberwachungs- und Disziplinarmaßnahme kritisieren. Außerdem ist eine Alibaba-Super-Mitgliedschaft erforderlich. Diese gehört zu den höchsten Stufen in Alibabas Mitgliedschaftsprogramm mit dem schlichten Namen «88». Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, können Kunden ein Fahrzeug über die entsprechende App auswählen und dann zu einem der Fahrtest-Zentren fahren. Dort erfolgt dann eine Verifizierung entweder per Gesichtserkennung oder einen einfachen Login-Code. Für die Testfahrt sind bis zu drei Tage vorgesehen. Wem der Wagen gefällt, kann ihn direkt kaufen.

Beschränkung der Testfahrten in den ersten zwei Monaten

Dieses System ist leicht zu missbrauchen, weil Kunden nach jeweils drei Tagen einen neuen Wagen testen könnten und theoretisch kein Auto zu kaufen bräuchten. Deswegen beschränkt Alibaba die Anzahl der Testfahrten in den ersten zwei Monaten auf maximal fünf. „Unser Gedanke hinter dem Automaten ist, den Nutzern zu helfen, bestimmte Probleme beim Autokauf zu lösen“, sagt Huan Lu. „Dafür bauen wir ein physisches, erlebnisorientiertes Geschäft auf, das Personalabholung durch Gesichtserkennung, dreitägige Testfahrten und eine zentrale Anlaufstelle bietet, die Autos von allen gängigen Marken auf einmal zeigt“, erklärt die Marketingleiterin der Automobilabteilung von Alibabas Tochterunternehmen Tmall. In den nächsten zwölf Monaten will der Internetriese weitere Verkaufsautomaten in ganz China aufstellen.

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