Untersuchung zum Black Friday: Viele Rabatte sind eigentlich keine

Kurz vor Weihnachten gibt es weltweit einige Shopping-Events, an denen die Preise fallen. Als einer der größten gilt der «Black Friday». An diesem Tag locken sowohl Offline- als auch Online-Händler die Verbraucher mit Rabatten. Ein Vergleichsportal hat jetzt untersucht, ob die Versprechen der Anbieter tatsächlich der Wahrheit entsprechen. Das Ergebnis fällt eher enttäuschend aus.

Untersuchung zum Black Friday: Viele Rabatte sind eigentlich keine
pixabay.com ©ElisaRiva (Creative Commons CC0)
Untersuchung zum Black Friday: Viele Rabatte sind eigentlich keine 1

Der «Black Friday» hat sich mit den Jahren zu einem gigantischen Shopping-Event entwickelt. Noch bevor die Läden öffnen, stehen die Konsumenten in kilometerlangen Schlangen. Im Internet brechen teilweise die Seiten zusammen, weil der Andrang so groß ist. Gleiches gilt für den «Cyber Monday». Der Grund: Die Händler senken ihre Preise. So lautet jedenfalls ihr Versprechen. Ob die Kunden an diesen Tagen tatsächlich günstiger wegkommen, wollte nun das Vergleichsportal guenstiger.de ganz genau wissen. Dafür untersuchte es die Rabattaktionen von zehn Online-Shops aus dem Jahr 2016. Das Ergebnis fällt eher enttäuschend aus.

Saturn ist günstigster Anbieter

Laut Studie lohnt sich lediglich jedes zweite Angebot. Bei einem Viertel zahlen die Verbraucher sogar mehr als bei anderen Händlern. Das Vergleichsportal machte insgesamt 200 Stichproben. Von ihnen kosteten 102 Produkte tatsächlich weniger als bei der Konkurrenz. Für 24 Prozent galt hingegen: die Preise lagen auf dem marktüblichen Niveau. Dass es sich hier um Rabatte handelte, war lediglich ein Lippenbekenntnis. Als zuverlässigster und tatsächlich günstigster Anbieter hat sich Saturn erwiesen. Wer an einem Shopping-Event in dessen Online-Shop einkauft, spart im Durchschnitt 14 Prozent. Auf dem zweiten Platz landen Amazon und Comtech, die jeweils einen Preisnachlass von 13 Prozent gewähren.

Wie es mit einem Trick zum vermeintlichen Rabatt kommt

Auch wenn der Internetriese aus Seattle in der Studie ganz weit oben liegt, ist auch er nicht immer zuverlässig. Wie das Vergleichsportal ermittelt hat, fallen dessen Preise in der Cyber Week nicht in dem Maße, wie es Amazon verspricht. Im letzten Jahr gab der Online-Gigant eine Ersparnis von 33 Prozent an. Allerdings berechnete er die Nachlässe trickreich mithilfe der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers. Als Bezugsgröße ist jedoch der Straßenpreis wichtiger, der oftmals weitaus darunterliegt. Die Verbraucher scheinen diese List nicht zu durchschauen. Sie shoppen Jahr für Jahr weiter und erfreuen sich an dem Kaufrausch. Das macht sich in den Umsätzen bemerkbar, die am «Black Friday» weiterhin steigen. 2016 lag er nach dem gesamten Wochenende bei knapp 1,1 Milliarde Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von 19,1 Prozent. In diesem Jahr erwarten Experten sogar einen Erlös von 1,3 Milliarden Euro.

Letzte Artikel von Eugen (Redakteur) (Alle anzeigen)