Keine Lebensmittel im Online-Sortiment: Lidl nimmt Änderungen im Internet vor

Unter den Supermärkten mit Ambitionen im Online-Handel war Lidl bisher ganz vorne. Wie alle anderen verkaufte der Discounter im Internet auch Lebensmittel. Doch nun ändert er seine Strategie und verabschiedet sich von dieser Kategorie. Auf den digitalen Handel will die Kette dennoch nicht verzichten, wie die jüngste Personal-Rekrutierung deutlich macht.

Deutsche Supermärkte zog es zuletzt verstärkt in den Internet-Handel. Unter ihnen war Lidl ganz vorne. Der Discounter eröffnete einen eigenen Online-Shop und vertrieb dort vor allem Lebensmittelprodukte. Wer noch im Oktober das Portal besuchte, fand Artikel wie Nudeln, Brot, Gebäck, Marmelade, Süßigkeiten, Kaffe oder sogar Wurst und Milchware. Doch nun scheint Lidl seine Strategie geändert zu haben. Ab November befinden sich im Online-Sortiment keine Lebensmittelprodukte mehr. Geblieben ist lediglich die Kategorie «Weinpakete», in der neben diversen Weinen auch noch andere alkoholische Getränke zum Verkauf stehen.

Endgültiger Abschied von Modernisierungskur

Der Entschlackungskurs betrifft jedoch nicht nur die Lebensmittel-Kategorie. Eine Reduktion des Angebots ist auch in anderen Segmenten festzustellen. So sind etwa Haushaltsprodukte wie Seife oder Katzenstreu nicht mehr verfügbar. Von manchen Kategorien hat sich Lidl sogar ganz verabschiedet. Branchenbeobachter werten die Maßnahmen als endgültigen Abschied von der einstigen Modernisierungskur. Dabei verweisen sie auf die Absage des Unternehmens an den Marktstart von Lidl Express im Frühjahr. Damals wollte der Discounter Abholstationen für Online-Bestellungen aufstellen. Allerdings kam es zu mehreren Verschiebungen, bis Lidl ganz von dem Plan abrückte. Ähnlich ging es beim Filialumbau zu, um den sich die Supermarkt-Kette bemühte. Als das Personal an der Unternehmensspitze aber gewechselt hatte, war auch dieses Thema erledigt.

Neue Experten für Online-Marketing

Komplett verabschieden will sich Lidl vom Online-Handel dennoch nicht. Darauf deuten dessen Rekrutierungsaktivitäten hin. Vor kurzem stellte der Discounter gleich zehn E-Commerce-Spezialisten ein, die sich um das Online-Marketing kümmern werden. Sie alle kamen von der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin.

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