Real bringt seinen digitalen Lebensmittel-Lieferservice in zehn deutsche Städte

Mehrere Supermarkt-Ketten weiteten in jüngster Vergangenheit ihren Lebensmittel-Lieferservice aus. Der Konkurrent Real tut es ihnen nun gleich. Dafür hat der Einzelhändler bereits einen namhaften Logistikpartner gewonnen. Mit dessen Hilfe will er nicht nur Real und Edeka, sondern auch dem Riesen Amazon Paroli bieten.

Das E-Food-Geschäft gewinnt an Fahrt. Verantwortlich dafür ist zum großen Teil der Internet-Riese Amazon, der seinen Lebensmittel-Lieferservice «Amazon Fresh» zunächst in Berlin ausbaute und ihn schließlich auch in Hamburg einführte. Um nicht ins Hintertreffen zu geraten, zogen die großen Supermarkt-Ketten nach, allen voran Rewe und Edeka. Nach Amazons Initiative brachten sie ihren eigenen Lebensmittel-Lieferservice in weitere deutsche Städte. Genau das macht jetzt auch der Konkurrent Real.

Real bringt seinen digitalen Lebensmittel-Lieferservice in zehn deutsche Städte
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Lieferdienst in zehn deutschen Städten

Die Einzelhandelskette bemüht sich ohnehin schon seit geraumer Zeit, im Internetgeschäft Fuß zu fassen. Bislang blieben die großen Erfolge aus. Deshalb hat Real die Strategie geändert und den Online-Marktplatz Hitmeister.de erworben. Mit ihm soll das Online-Geschäft endlich die gewünschten Ergebnisse zeitigen. Die Ausweitung des Lebensmittel-Lieferservices stellt nun einen weiteren Schritt in diese Richtung dar. Dabei tritt Real ambitioniert wie selbstbewusst auf. Denn die Einzelhandelskette will es nicht nur mit den Konkurrenten Rewe und Edeka aufnehmen, sondern auch dem Giganten Amazon Paroli bieten. Laut Real-Manager Henning Gieseke plant die Unternehmensführung, den Lieferdienst in zehn deutschen Städten auszurollen, um im nächsten Jahr bundesweit mehrere Millionen Haushalte zu erreichen. Allerdings konzentriert sich der Einzelhändler hauptsächlich auf die Gebiete im Süden und Westen. Im Osten ist Berlin die einzige Stadt, in der der Lieferdienst zur Verfügung stehen soll. Im Norden beschränkt sich Real auf Hamburg.

Kein eigenes Logistikzentrum

Einen Logistikpartner steht ebenfalls schon fest: die Deutsche Post DHL. Der Dienstleister wird die ausgewählten Gebiete mit den bestellten Lebensmitteln beliefern. Wie das in der Praxis aussehen könnte, testete Real bereits in der Stadt Düsseldorf. Bei diesem Modellversuch traf der Einzelhändler die Entscheidung, kein eigenes Logistikzentrum in Betrieb zu nehmen. Stattdessen sollen die Mitarbeiter in den jeweiligen Filialen die Warenkörbe füllen, so dass DHL sie anschließend zu den Kunden bringen kann. Damit das reibungslos funktioniert, will Real die eigenen Geschäfte modernisieren. Dafür ist der Einzelhändler bereit, eine Milliarde Euro in die Hand zu nehmen.

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