Fragwürdige Maßnahme: Amazon sperrt Produkte mit zu langem Titel

Derzeit sorgt Amazon bei den Online-Händlern für Verwunderung: Der Internet-Riese sperrt Produkte, deren Titel zu lang ist. Allerdings scheint er dabei nicht konsequent vorzugehen. Aus den Kommentarbeiträgen der Betroffenen geht hervor, dass der US-amerikanische Konzern erst ab einer ganz bestimmten Zeichenzahl durchgreift.

Für hartes Vorgehen gegen Richtlinien-Verstöße ist Amazon durchaus bekannt. Jetzt trifft es Produkte, deren Titel dem Internet-Riesen aus Seattle teilweise zu lang erscheinen. War er in der Vergangenheit noch kulant, greift er nun zu drastischeren Maßnahmen. Wer gegen die Regelungen verstößt, muss damit rechnen, dass Amazon ihre Produkte sperrt. Einigen Online-Händlern ist es bereits passiert. Darüber berichten sie in diversen Facebook-Gruppen. Der Internet-Gigant soll ihnen eine E-Mail geschickt haben, in der es heißt: „Die Anzahl der im Titel verwendeten Zeichen entsprechen nicht unseren Richtlinien.“

Verwunderung der Online-Händler über Amazons Inkonsequenz

Derzeit erlaubt Amazon maximal 120 Zeichen für einen Produkttitel. Allerdings scheint der Konzern weiterhin ein Auge zuzudrücken, wie sich aus den Kommentarbeiträgen der Online-Händler herauslesen lässt. Ihnen zufolge sind nur Produkte betroffen, die mehr als 200 Zeichen im Titel enthalten und aus der Kategorie Bekleidung stammen. Die Verwunderung bei den Online-Händlern ist groß. Viele von ihnen fragen sich, warum Amazon den jeweiligen Titel nicht schon dann begrenzt, wenn der Verkäufer ihn anlegen will und dabei die Zeichenzahl überschreitet. Hier könnte eine Fehlermeldung das Problem schnell und unkompliziert lösen.

Betroffene können sich selber helfen

Allerdings lässt sich der Schaden schnell beheben. Weil Amazon die Produkte nicht löscht, sondern lediglich sperrt, können die Betroffenen sie schnell wieder freischalten. Dafür bedarf es lediglich der Korrektur des Titels. Mit dieser Maßnahme konnten sich viele Online-Händler selber helfen, wie sie in den Gruppen berichten. Allen, die nicht wissen, ob sie betroffen sind, hilft es, im Seller Central nachzuschauen. Dort finden sie unter dem Menüpunkt «Lagerbestand» den Reiter «Ausgeblendet», wo alle Produkte aufgeführt sind, die gesperrt wurden. Warum das geschehen ist, können die Online-Händler in diesem Menü ebenfalls nachlesen.

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