Umstrukturierung des Internetgeschäfts: Ikea möchte eigene Produkte über große Online-Händler verkaufen

Im Internetgeschäft läuft es für Ikea noch immer nicht rund. Deswegen nimmt das schwedische Möbelhaus tiefgreifende Veränderungen vor. Zwar will der Konzern noch nicht viel dazu sagen, doch er verrät, dass die eigenen Produkte zukünftig auch über große Online-Händler verkauft werden sollen. Den ersten Schritt in diese Richtung machte das Unternehmen bereits im Juni.

Bis Ikea sich bereit zeigte für das Internetgeschäft, vergingen viele Jahre, in denen andere Händler einen Online-Shop nach dem anderen eröffneten. Vor einigen Jahren folgte ihnen schließlich auch das schwedische Möbelhaus. Der große Erfolg blieb jedoch aus. Knapp 1,4 Milliarden Euro konnte Ikea 2016 mit dem eigenen Online-Shop erwirtschaften. Das entspricht genau vier Prozent vom Gesamtumsatz, der sich auf 34,2 Milliarden Euro belief. Deswegen bemüht sich der Konzern nun um einen Kurswechsel. In einem Interview mit der Financial Times erklärte Geschäftsführer Torbjörn Lööf, dass Ikea in Zukunft seine Produkte auch über große Online-Händler verkaufen will. „Das ist die größte Veränderung im Kundenerlebnis seit der Erfindung unseres Konzepts“, sagte der CEO.

Erster Amazon-Shop im Juni

Welche Verkaufsplattformen der Konzern im Blick hat, verriet Lööf nicht. Allerdings können sich viele denken, dass es sich dabei um Giganten wie Amazon oder Alibaba handelt. Den ersten Schritt in diese Richtung machte Ikea im Juni. Damals eröffnete das Möbelhaus einen eigenen Amazon-Shop, wo seitdem Kunden versandgerechte Kleinteile wie Küchenutensilien, Plastikgeschirr, Stehsammler, Lampen oder kleinere Möbel erwerben können. Diese Initiative begründeten die Schweden mit dem Wunsch, neue Zielgruppen sowie neue Vertriebsmöglichkeiten erschließen zu wollen. Das war eine Innovation, weil bei Ikea die gesamte Wertschöpfungskette auf die Lieferung zu den eigenen Filialen ausgerichtet ist. Zukünftig will der Konzern aber andere Wege gehen.

Veränderungen im Offline-Geschäft

Allerdings möchte Ikea nicht nur im Online-Geschäft etwas verändern. Umstrukturierungen stehen auch im Offline-Handel an. Zurzeit finden Experimente vor allem in den Innenstädten, Pop-Up-Stores und kleineren Läden statt, wo Ikea Abholstationen aufstellt. Es geht vordergründig darum, Präsenz zu zeigen – wie in Hamburg zum Beispiel. In der Hansestadt gibt es seit drei Jahren einen Ikea-Laden in der Fußgängerzone, wo Kunden aber nicht das ganze Sortiment zur Verfügung steht. Die Produktpalette enthält eine kleine Auswahl an Artikeln, die die Besucher leicht transportieren können.

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