Thalias Internetgeschäft wächst und lässt Gesamtumsatz steigen

Während andere Händler Abstand vom Multichannel nehmen, fährt Thalia weiterhin mehrgleisig. Der Buchhändler erzielt im Internetgeschäft immer höhere Umsätze und baut sein Filialen-Netz aus, auch wenn die stationären Erlöse zurückgingen. Das soll sich in Zukunft ändern, zumal das Unternehmen seine Offline-Geschäfte serviceorientierter gestalten will.

Vom Multichannel sind nicht alle Händler und Dienstleister überzeugt. Das hat Starbucks vor wenigen Tagen deutlich gemacht, als die Kaffeekette ankündigte, ihr Online-Geschäft einzustellen. Andere haben im Internet mehr Erfolg. Dazu zählt der Buchhändler Thalia, dessen Umsatz dank E-Commerce wachsen konnte. In Österreich erwirtschafte er im letzten Geschäftsjahr sieben Prozent mehr als im Vergleichszeitraum, hierzulande betrug das Plus sogar 10 Prozent. Im stationären Handel hingegen ging der Erlös um zwei Prozent zurück. In der Umsatzentwicklung spiegelt sich auch die Verschiebung des operativen Geschäfts wider, bei dem das E-Commerce eine immer größere Bedeutung spielt. Dessen Anteil beläuft sich mittlerweile auf knapp 30 Prozent.

Investitionen in siebenstelligem Bereich geplant

Auch wenn der Offline-Handel etwas schwächelt, will Thalia auf ihn dennoch nicht verzichten, wie CEO Michael Busch deutlich macht: „Wir glauben fest ans stationäre Geschäft in Kombination mit E-Commerce. Thalia ist in beiden Kanälen wirklich kompetent.“ Der Buchhändler hält am Multichannel fest und will seine Filialen noch serviceorientierter gestalten, damit Kunden beim Einkauf ein noch größeres Kulturerlebnis haben. Laut Busch sind für dieses Projekt über 30 Millionen Euro eingeplant: „Investiert wird in neue Buchhandlungen, in den Umbau von bestehenden Buchhandlungen und in den E-Commerce über alle Kanäle hinweg.“

Omnichannel-Strategie funktioniert gut

Während Talia auf dem deutschen E-Book-Markt 22 Prozent auf sich vereint, betreibt sie in der Bundesrepublik, Österreich und in der Schweiz insgesamt 300 Filialen. Allerdings ist das dem Buchhändler nicht genug, weshalb er weitere eröffnen will. Das Augenmerk liegt insbesondere auf kleineren Buchhandlungen in mittelgroßen Städten „Wir wachsen selektiv da, wo wir glauben, dass weiße Flecken vorhanden sind, die zu unserer Omnichannel-Strategie passen. Das merken wir dann in den Internetzuwächsen in dieser Region“, kommentiert Michael Busch das Vorhaben. Mit dieser Strategie scheint Thalia Erfolg zu haben. Nach eigenen Aussagen bestellt einer von fünf Kunden sein Buch online und holt es zu einem späteren Zeitpunkt in der jeweiligen Filiale ab. Auf Zustimmung stößt auch die App «Papego», die es möglich macht, gedruckte Bücher mobil und kostenlos weiterzulesen.

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