Illustratoren, Musiker & Co – Wie Kreative ihre Produkte im Internet an den Kunden bringen können

Musiker, Designer, Künstler – sensible Wesen, die in der Stille ihrer vier Wände versuchen zu kreativen Höchstleitungen aufzulaufen. Ihre Ergebnisse teilen sie dann oftmals auf dafür vorgesehenen Plattformen und in den sozialen Medien. Musiker versuchen ihre auf Vinyl oder CD gebannte Musik auf ihren Konzerten unter das Volk zu bringen, Künstler, Illustratoren und Designer haben im besten Fall eine Galerie, ständig wechselnde Ausstellungen oder stellen ihre Werke in Cafés oder Restaurants aus, wo sie von Interessenten käuflich erwerben werden können. Ob das alles dem Brötchenerwerb dient oder lediglich dem Zeitvertrieb, spielt keine Rolle dabei sich noch zusätzliche Vertriebswege zu erschließen.

Abbildung 1: Bühnen in grellem Scheinwerferlicht – Das natürliche Habitat von Musikern
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Die Bürde der Präsentation

Kreative haben es nicht leicht, ihre Erzeugnisse ganz einfach aus dem Stand an die Leute zu bringen. Vieles, was gemeinhin in der Kunstecke verbucht wird, ist nicht in der Lage einen unmittelbar lebensnotwendigen Bedarf zu stillen und lässt sich wohl schon eher den Luxusgütern zuordnen. Als Beispiel lässt sich da vielleicht jetzt einfach den Musiker oder die Band nehmen. Noch so talentierte Menschen können im Proberaum oder in ihren eigenen vier Wänden die wunderschönste Musik schreiben, aber wenn die Klänge niemals diese vier Wände verlassen, wird es keinen jucken.

Es ist natürlich ein Leichtes die Musik aufzunehmen und auf den entsprechenden Plattformen hochzuladen und sie durch soziale Medien zu verbreiten. Aber Musik funktioniert am besten live, als ein Erlebnis in das Musiker und Publikum gleichermaßen involviert sind, bis zu dem Punkt, an dem der Unterschied zwischen Band und Zuhörer nur ein Unterschied von 30 cm Bühnenhöhe ausmacht. Eine Band, die auf der Bühne überzeugt, wird auch angemessen viele Tonträger und Merchandise verkaufen, auch im Nachgang über andere Medien. Aber in der Regel wollen Menschen zunächst einmal die Dinge sehen und anfassen, bevor letzten Endes die Kaufentscheidung getroffen wird.

Ähnliches gilt für Illustration, Skulpturen, Gemälde und sonstige Kunstwerke. Natürlich lässt sich auf Fotos erahnen, wie Kunsterzeugnisse in echt aussehen, jedoch stellt sich immer die Frage: Wie wirkt es denn? Und dafür ist es zwingend notwendig, mit seinen Werken irgendwo vor Ort präsent zu sein. Ausstellungen sind dafür der perfekte Ort. Kunstvoll in Szene gesetzt sind die Kunstwerk und Kaufargument zugleich. Und obwohl die Erfahrung vor Ort ein wichtiger Bestandteil von Kunst und Musik ist, so reicht das jedoch meist nicht aus.

Anmeldung bei Online-Marktplätzen

Wer heutzutage nicht auch seine Offline-Kunst ins Internet bringt, wird in der Regel keine großartigen Chancen haben, seinen Bekanntheitsgrad auf Dauer zu erhöhen. Dazu muss auch gesagt sein, dass es noch nie so einfach war seine Kunst zu verbreiten. Und das Angebot der Plattformen ist vielfältig. Musiker und Bands sind stets gut damit beraten sich einen Account bei Bandcamp zu erstellen. Dort können sie nicht nur darüber entscheiden, ob Fans oder die, die es noch werden wollen die Musik kostenlos, gegen eine Gebühr oder freiwillige Spenden downloaden dürfen, zudem ist es möglich physische Tonträger und Merchartikel direkt über die Seite zu verkaufen. Der Stream ist für Interessierte in jedem Fall kostenlos. Ein nützliches Feature ist, dass der Bandcamp-Player auch in sozialen Medien und Websites eingebettet werden kann.

DaWanda und Etsy sind die Klassiker unter den Plattformen, bei denen es sämtliche DIY-Artikel zu erwerben gibt. Aber nicht nur Strick-Muttis und Häkel-Omis treiben sich auf den Online-Marktplätzen rum, sondern auch immer mehr Kreative, die Kunst jeder Art verkaufen. Kunstdrucke, Illustration, Erzeugnisse des Kunsthandwerks – es gibt nahezu nichts, was es nicht aus dem Kunstbereich gibt. Allerdings ist es hier wie bei Bandcamp so, dass für jeden erfolgreichen Kauf eine gewisse Provision gezahlt werden muss.

Abbildung 2: Um im Internet einen Shop zu eröffnen muss keine eigenständige IT-Infrastruktur vorhanden sein
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Cloud Computing +  E-Commerce = Cloud Commerce

Statt seine Artikel physische vor Ort anzubieten oder sich auf einer Plattform mit tausenden von anderen Anbietern zu tummeln, gibt es noch eine dritte Möglichkeit. Das Stichwort lautet Cloud Commerce. Cloud Commerce fällt in einen Teilbereich des Cloud Computing, der sich Software as a Service nennt. Hierbei können bei externen Anbietern gegen einen monatlichen Beitrag E-Commerce-Shops eröffnet werden, ohne dafür eine eigene IT-Infrastruktur stellen zu müssen. Der Anbieter übernimmt hierbei Administration und Wartung. Kurz gesagt: Ein eigener Online-Shop ist innerhalb kürzester Zeit und ganz einfach erstellt. Das bringt für Kreative natürlich den Vorteil mit sich, dass ihr Shop lediglich aus ihren Produkten besteht und sie diesen designtechnisch auch darauf abstimmen können.

Zudem sind die Kosten transparent und auf das jeweilige Warenangebot angepasst, so dass sich Künstler, Illustratoren, Musiker und Co nicht tief in die Brieftasche greifen müssen, um ihren eigenen Shop online zu bringen. Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass diese in sozialen Medien wie Facebook, Twitter und Instagram ganz einfach  und schnell verbreitet werden kann. Für alle, die ungern in der Masse an Anbietern untergehen möchten, eignen sich daher solche Cloud Commerce-Lösungen, damit sie ein gewisses Maß an Eigenständigkeit behalten können.

Frank