Neue Partnerschaft: Amazon und Kohl’s arbeiten bei der Retouren-Abwicklung zusammen

Im Internet-Geschäft haben kleine Einzelhändler große Probleme. Das liegt auch an den niedrigen Preisen des Online-Riesen Amazon, mit dem Anbieter wie Kohl’s nicht mithalten können. Deswegen hat sich der Spezialist für Kleidung und Wohn-Accessoires für eine Zusammenarbeit mit dem Giganten entschieden, die beide Unternehmen über die Retouren-Abwicklung hinaus ausbauen wollen.

Der Internet-Riese Amazon bereitet derzeit vielen kleinen Anbietern Probleme, die im Online-Geschäft mitspielen wollen. Das Unternehmen aus Seattle setzt die Preise auf seinem Marktplatz derart herunter, dass vor allem die stationären Händler im Wettbewerb untergehen. Manche von ihnen wie zum Beispiel Toys’R’Us beantragen Gläubigerschutz, andere kooperieren. Für diese Strategie hat sich nun auch die Einzelhandelskette Kohl’s entschieden. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit sollen Amazon-Kunden ab Oktober die Möglichkeit bekommen, in den beiden US-Städten Los Angeles und Chicago ihre Retouren in den Filialen des neuen Partners abzugeben.

Amazon und Kohl’s wollen Zusammenarbeit ausbauen

Allerdings beschränkt sich dessen Aufgabe nicht nur auf die Annahme der Produkte, die die Kunden zurücksenden wollen. Der Spezialist für Kleidung, Wohn-Accessoires und Schuhe übernimmt auch das Verpacken der Ware, sodass die unzufriedenen Online-Shopper die Artikel nicht in einem Karton in die Filiale zu bringen brauchen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll die Zusammenarbeit sogar ausgebaut werden, wobei die Einzelhandelskette einige Amazon-Produkte wie Echos oder Fire Tablets in ihren Filialen zum Verkauf anbieten. Vorgesehen sind die zehn stationären Geschäfte, die Kohl’s in Los Angeles und Chicago unterhält.

Amazon-Kunden in die eigenen Filialen locken

Von der Zusammenarbeit erhofft sich vor allem Kohl’s Vorteile. Dabei zielt die Einzelhandelskette auf die Amazon-Kunden ab und spekuliert darauf, dass diese häufiger ihre Filialen besuchen. Wenn sie einen Artikel zurücksenden möchten, können sie bei dieser Gelegenheit im Angebot des stationären Stores stöbern. Das ist zumindest das Kalkül, mit dem sich der Wunsch verbindet, mehr von den eigenen Produkten zu verkaufen. Die Chancen dafür stehen gut. Laut Analysten kaufen die meisten Verbraucher noch immer in stationären Geschäften ein. Sollte Kohl’s mit seinem Plan Erfolg haben, könnte die Einzelhandelskette ihre Konkurrenz hinter sich lassen, zumal sie mit den Retouren einen zusätzlichen Service anbietet.

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