Boomender Online-Handel: Logistik-Branche kommt nicht hinterher

Dieses Problem kennen die Logistik-Dienstleister aus der Vorweihnachtszeit: Die Zahl der Beschäftigten ist zu gering, um das Auftragsvolumen abzuwickeln. Das gilt mittlerweile das ganze Jahr über, weil der Online-Handel weiter boomt. An bestimmten Fachkräften fehlt es momentan besonders.

Der Online-Handel wächst und wächst. Mit diesem Tempo kann die Logistik-Branche nur schwer mithalten. Was ihr eigentlich erst in der Vorweihnachtszeit Probleme bereitet, stellt sich in diesem Jahr schon viel früher ein: Es fehlt an Personal. Und dieses ist nicht leicht zu finden, wie ein Sprecher der Bundesagentur für Arbeit sagt: „Fahrer, insbesondere Berufskraftfahrer sind schwer zu bekommen.“ Um diese Lücke zu schließen, gaben die Dienstleister in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt 19.300 Stellengesuche auf. Viele der Arbeitsplätze konnten sie besetzten. Dennoch sind momentan 5.300 Stellen offen.

Große Logistik-Dienstleister stehen vor großen Herausforderungen

Dass Personal schwer zu finden ist, bestätigt ein Sprecher des Paketdienstes DPD. Mit dem gleichen Problem kämpft der Konkurrent DHL, der von einer „Herausforderung“ spricht, „den Bedarf an gutem Personal zu decken“. Große Mühe bereitet die Suche vor allem in den Ballungsräumen wie Berlin oder Ruhrgebiet. Dieses Problem wird die Logistik-Branche noch lange beschäftigen. Dessen ist sich Hermes’ Deutschlandchef Frank Rausch sicher: „Der Mangel an Fachkräften für die Paketzustellung wird sich absehbar weiter verschärfen.“

Die Furcht wächst vor dem kommenden Weihnachtsgeschäft

Tatsächlich steigt die Zahl der Auslieferungsfahrer kontinuierlich. Vor fünf Jahren lag sie noch bei 191.000, wie die Bundesagentur für Arbeit meldet. Heute sollen bereits um die 240.000 Fahrer im Einsatz sein. Zugleich wächst die Furcht, dass die Dienstleister für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft nicht gut gerüstet sind. Deswegen rechnen viele Experten schon jetzt mit Engpässen und Überstunden, die das Personal wohl leisten muss, wenn die stressigste Zeit des Jahres beginnt.

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