B2B-Marktplatz für Mode: Zalando und Bestseller starten Joint Venture

Die Kooperation zwischen Zalando und Bestseller geht in die nächste Runde. Beide Modeunternehmen haben ein Joint Venture gegründet und wollen zusammen den B2B-Marktplatz Fashiontrade.com zum Erfolg führen. Eine wichtige Rolle soll dabei die Technologie spielen.

Zwischen Zalando und dem Unternehmen «Bestseller» scheint die Chemie zu stimmen. Erst kürzlich erklärte sich der dänische Konzern bereit, den Berlinern als Logistikpartner zu helfen. Jetzt haben sich die beiden Modeunternehmen schon auf ein Joint Venture geeinigt. Das Ziel dieser Kooperation besteht vordergründig darin, den B2B-Marktplatz Fashiontrade.com gemeinsam aufzubauen und zum Erfolg zu führen. Aus den Worten des Zalando-Geschäftsführers David Schneider ist zumindest herauszuhören, dass beide Partner positiv in die Zukunft blicken: „Der Kauf- und Verkaufsprozess in der Modebranche stützt sich weiterhin stark auf manuelle Lösungen. Wir sehen großes Potenzial, wie FashionTrade diese Prozesse optimieren kann, um Marken und Einzelhändler auf einfache Weise miteinander zu verbinden. Deshalb haben wir uns entschlossen, gemeinsam mit Bestseller United in diesen intelligenten Ansatz zu investieren, der es dem globalen B2B-Modemarkt ermöglicht, das Potential zu nutzen, das Digitalisierung und Technologie zu bieten haben. Diese Investition bindet sich perfekt in unsere Plattformstrategie ein, die die verschiedenen Akteure der Modebranche verbinden soll“, sagt der CEO.

Zalando will den Marktplatz schnell wachsen sehen

Bisher betrieb Bestseller den B2B-Marktplatz allein, nachdem er ihn 2015 gegründet hatte. Mit der Beteiligung Zalandos halten beide Unternehmen genau 50 Prozent an FashionTrade. Die Bedienungen für die Plattform haben sich dadurch deutlich verbessert. Das liegt vor allem an der Finanzkraft des neuen Miteigentümers, der daran interessiert ist, dass der Marktplatz schnell wächst. Dafür stellt er hohe Geldsummen zur Verfügung, was bei Bestseller für Euphorie sorgt: „Die Digitalisierung der Großhandelserfahrung und der Verbindung von Marken und Einzelhändlern in einer einfachen Online-Lösung hält ein großes Potenzial für die Zukunft der B2B-Mode bereit. Deshalb freuen wir uns, Zalando mit ihrer Kompetenz in dieser Partnerschaft begrüßen zu dürfen“, sagt der Inhaber Anders Holch Povlsen.

Digitale Aufrüstung im Großhandel

Das Konzept von FashionTrade beruht darauf, Einzelhändler und Marken zusammenzubringen. Auf dem Portal können sie sich zunächst treffen und idealerweise ins Geschäft kommen. Bestseller sieht darin einen Beitrag zum Großhandel, der mit Hilfe des B2B-Marktplatzes einfacher werden soll. Um dieses Ziel zu erreichen, will das dänische Modeunternehmen bei der Technologie ansetzen. Was digitale Lösungen betrifft, hinkt der Großhandel noch hinterher. Der Einzelhandel ist da schon weiter. Diesen Abstand möchte Bestseller zusammen mit Zalando verkürzen, wie FashionTrade-Geschäftsführer Pernille Geneser andeutet „Dieses Joint Venture ist in der Vision verwurzelt, den Modegroßhandel zu digitalisieren, und wir sind stolz darauf, dass FashionTrade.com an der Spitze dieser Veränderung steht. Bestseller United hat in den vergangenen zwei Jahren, in denen wir unser Unterfangen gestartet haben, enorme Unterstützung und vertrauenswürdiges Know-how geboten. Wir freuen uns, jetzt die Möglichkeit zu haben, globale Einsichten und marktführende Erfahrungen von Zalando zu nutzen. Die zusätzliche Investition wird es uns ermöglichen, intuitive, digitale Lösungen aufzubauen, die sowohl Modemarken als auch Einzelhändler nutzen können, um ihr Geschäft kostengünstiger zu gestalten.“

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