Rocket Internet verkauft seine restlichen Lazada-Anteile

Rockets Geschäft basiert darauf, neue Start-ups zu kaufen und sie möglichst gewinnbringend wieder zu verkaufen. Das klappt nicht immer, wie die Samwer-Brüder in letzter Zeit schmerzhaft erleben durften. Das Zalando-Klon Lazada scheint sich jedoch rentiert zu haben. Die Mehrheit der Anteile gab Rocket bereits vor einem Jahr ab, nun trennt sich die Start-up-Schmiede auch von den verbliebenen 8,8 Prozent. Der Käufer ist kein Unbekannter.

Rocket Internet ist für Veränderungen bekannt. In regelmäßigen Abständen kauft und verkauft die Start-up-Schmiede ganze Unternehmen oder deren Anteile. Dieses Mal betrifft es das Zalando-Klon Lazada. Den Mode-Anbieter nahm Rocket 2012 unter seine Fittiche. Vier Jahre später entschied sich der Konzern aber dafür, mehrere Anteile zu verkaufen. Als Abnehmer fand sich kein geringerer als Alibaba. Der südostasiatische Online-Gigant zahlte damals 137 Millionen US-Dollar für 9,1 Prozent und ließ Rocket lediglich 8,8 Prozent übrig. Doch nun übernimmt er auch diese und überweist an die Berliner Start-up-Schmiede 276 Millionen US-Dollar.

Rocket Internet verkauft seine restlichen Lazada-Anteile
Rocket Internet verkauft seine restlichen Lazada-Anteile 1

Gutes Geschäft für beide

Das Geschäft dürfte sich für Rocket Internet ausgezahlt haben, da Lazada den Konzern um die Samwer-Brüder 2012 lediglich acht Millionen Euro kostete. Dementsprechend zufrieden zeigte sich der CEO nach Bekanntgabe des jüngsten Anteile-Verkaufs: „Lazada war ein großer Erfolg für uns und unterstreicht unsere Fähigkeit, Unternehmen in Wachstumsmärkten erfolgreich aufzubauen“, sagte Oliver Samwer. Allerdings profitiert auch Alibaba von dem Deal, schließlich ist Lazada mittlerweile einer der führenden E-Commerce-Anbieter in Südostasien. Sein Wert liegt bei ungefähr 3,15 Milliarden US-Dollar.

Rocket darf auf Geldsegen hoffen

Für Rocket scheinen wieder erfolgreiche Zeiten zu beginnen. Nicht nur, dass die Start-up-Schmiede mit dem Verkauf einen hohen Gewinn erzielt, es darf auf weiteren Geldsegen hoffen. Denn am Freitag geht sein Dienst Delivery Hero an die Börse. Dabei will der Konzern rund 39 Millionen Aktien platzieren, deren Preis zwischen 22,00 und 25,50 Euro liegen soll. Wenn er sich in dem oberen Bereich dieser Spanne einpendelt, beläuft sich das Volumen am Ende auf insgesamt 996 Millionen Euro. Dieses Geld kann Rocket nach dem weniger erfolgreichen Jahr 2016 gut gebrauchen. Zugleich will der Berliner Konzern den Großteil seiner Aktien behalten und sie frühestens nach einem halben Jahr verkaufen.

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