Amazon als Vorbild: Zalando will Fulfillment-Programm einführen

An Amazon orientieren sich nicht wenige Unternehmen. Jetzt hat sich der Online-Händler Zalando dessen Fulfillment-Programm zum Beispiel genommen. Auch die eigenen Markenpartner sollen zukünftig die Möglichkeit bekommen, den Versand ganz dem Berliner Konzern zu überlassen. Für die Testphase hat dieser einen Mode-Anbieter aus Dänemark an Bord geholt.

Amazons Fulfillment-Programm ist mittlerweile bewährt. Händler, die auf der Plattform des Internet-Riesen verkaufen, können bei ihm auch ihre Waren lagern. Zusätzlich dazu übernimmt Amazon für sie den Versand, sodass sie sich Arbeit sparen. Mit diesem Konzept geht nun auch Zalando auf seine rund 180 Markenpartner zu. Unter dem Namen «Zalando Fulfillment Solutions» sollen diese die Option erhalten, den Vertrieb ganz an das Mode-Unternehmen zu übertragen. Das Ziel dieses Programms steht schon seit mehr als einem Jahr fest: „Wir wollen das Betriebssystem für Mode werden“, erklärt Zalando-Gründer David Schneider.

Vorteile für Kunden und Händler

Mit «Zalando Fulfillment Solutions» ergäben sich Vorteile sowohl für Händler als auch für Kunden. Wer über Zalando bei einem Mode-Anbieter Ware kauft und mit ihr nicht zufrieden ist, braucht sie zukünftig nur noch an eine Adresse zurücksenden. Die Markenpartner profitieren hingegen davon, dass sie Zalandos großes Logistik-Netz nutzen können. Und dieses wächst kontinuierlich, wie die aktuellen Projekte verdeutlichen. Erst kürzlich eröffnete ein Logistikzentrum in Frankreich, zwei weitere entstehen momentan in Polen und Schweden. Wenn sie den Betrieb aufnehmen, wird die Gesamtzahl bei acht liegen. „Wir kommen immer näher dran an die Kunden“, kommentiert Zalando-Logistikchef Jan Bartels diesen Prozess. Doch sei das Netz an Niederlassungen auch für die Partner von Nutzen, weil diese sich auf Bereiche wie Design, Herstellung und Markenbildung konzentrieren könnten, während Zalando die Zustellung übernähme. Dass diese zufriedenstellend ausfällt, garantiert Bartels und argumentiert mit den kürzeren Wegen, die Zalandos Logistik-Infrastruktur ermögliche.

Verbesserungen bei Same-Day-Delivery und Kunden-Kommunikation

Sein neues Fulfillment-Programm testet der Berliner Konzern zunächst mit dem dänischen Mode-Händler «Bestseller», dem unter anderem die Marken wie Vero Moda und Jack Jones gehören. Zusätzlich zu diesem Projekt plant Zalando Verbesserungen im Bereich «Same-Day-Delivery», wobei das Ziel darin besteht, die bestellten Produkte in 20 oder 30 Minuten zu liefern. Um Optimierung bemüht sich der Modekonzern auch bei der Kundenkommunikation und setzt dabei auf Dienstleister wie Spotfy und Facebook. „Die wissen besser, was du willst, als deine Freunde“, pointiert Vorstandsmitglied Robert Gentz die Strategie und meint damit, dass Zalando in Zukunft beim Thema Kunden-Empfehlungen effektiver sein will.

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