DHL beginnt in der Hauptstadt den Regelbetrieb mit Lastenfahrrädern

In der Logistik-Branche ist viel Bewegung. Zusteller wie DHL arbeiten kontinuierlich an neuen Lösungen, wie sie Pakete möglichst schnell und klimafreundlich liefern können. Seit April testete der Dienstleister spezielle Lastenfahrräder, die alle Erwartungen erfüllt zu haben scheinen. Denn jetzt kommen die Modelle auch im Regelbetrieb zum Einsatz.

Lastenfahrräder liegen bei der Paketzustellung im Trend. In den letzten zwei Monaten testete die Deutsche Post zusammen mit seinem Express-Dienstleister DHL ganz spezielle Modelle. Dabei handelt es sich um sogenannte «Parcycles», die mit und ohne Elektroantrieb laufen. Darüber hinaus verfügen diese Fahrräder über Transportboxen mit einem Fassungsvermögen von 160 bis 210 Litern. Die Testphase begann im April in der Hauptstadt, wobei sich DHL hauptsächlich auf einige wenige Bezirke im Zentrum Berlins konzentrierte. Mit dem Ergebnis ist Markus Reckling zufrieden: „Bislang gab es keine Unfälle und die Lastenfahrräder erweisen sich als sehr zuverlässig“, sagt der Leiter von DHL Express Deutschland. Deswegen will der Paket-Dienstleister sie jetzt für den Regelbetrieb im östlichen Innenstadtbereich nutzen. Zurzeit kommen fünf Parcycles zum Einsatz, zwei weitere sollen in Kürze folgen.

DHL beginnt in der Hauptstadt den Regelbetrieb mit Lastenfahrrädern
DHL beginnt in der Hauptstadt den Regelbetrieb mit Lastenfahrrädern 1

Großes Fassungsvermögen, leichte Bedienung

Zusätzlich zu diesen Modellen möchte DHL sogenannte «Cubicycle»-Lastenfahrräder mit Liegesitz auf die Straßen bringen. Den Fußgängern in Frankfurt am Main sind sie bereits bekannt. Besonders an ihnen ist eine Containerbox, die sich auf Schienen befindet. Sie macht es möglich, auch größere Pakete zu transportieren, weil das Volumen bei einem Kubikmeter liegt. Was das Gewicht der Sendungen betrifft, erreicht es seine Grenze bei 125 Kilogramm. Diese Modelle sowie die Parcycles kommen bei den Mitarbeiter gut an. Ihnen zufolge seien die Fahrräder leicht zu bedienen, sodass sie ein Tagespensum von 60 bis 70 Paketen erfüllen. Dafür brauchen sie in der Regel sechs bis acht Stunden. Allerdings beschäftigt DHL diese Mitarbeiter nicht selbst, sondern nimmt ihre Dienst mit der Hilfe von Subunternehmen in Anspruch. Diesen stellt der Logistiker auch die eigenen Lastenfahrräder zur Verfügung, die sie zunächst für 10.000 Euro erwirbt.

Ein Konkurrent in der Hauptstadt

Diese Methode stößt in der Öffentlichkeit auf Kritik. Allerdings ist DHL nicht der einzige Dienstleister, der auf diese Weise arbeitet. In der Hauptstadt bietet zudem das Unternehmen Velogista Paketlieferungen mit ähnlichen Lastenfahrrädern an. Aktiv ist der Dienstleister seit 2014 und profitiert dabei von der Initiative des Berliner Senats, der in der Stadt Mikrodepots bauen lässt und so Fahrradkurierdienste als klimafreundliche Alternative zu fördern versucht.

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