M-Commerce-Umfrage «Wave 9»: Deutsche kaufen noch immer ungern mit dem Smartphone ein

Mobile Geräte spielen im Alltag eine immer größere Rolle. Auf sie will und kann keiner mehr verzichten. Doch für das Shopping verwenden viele Deutsche sie dennoch nicht. Das ergibt zumindest die jüngste Wave-9-Studie der Agentur Universal McCann. Der Grund für die Zurückhaltung liegt in den Online-Händlern, die sich stärker an den Bedürfnissen der Kunden orientieren müssen.

Ohne das Smartphone kommt im Alltag kaum mehr einer aus. Es dient der Unterhaltung, der Informationssuche und dem Shopping. Doch wie oft nehmen die Bundesbürger ihr Telefon tatsächlich in die Hand, wenn sie ein Produkt online kaufen möchten? Dieser Frage geht jährlich die Agentur Universal McCann Deutschland in ihrer Studie «Wave 9» nach. An ihr nahmen dieses Mal 52.000 Personen aus 78 Ländern teil. Das Ergebnis dürfte auf die Anbieter ernüchternd wirken, weil die Werte seit 2014 zurückgegangen sind. Gaben damals noch 32 Prozent an, mit dem Smartphone im Internet einzukaufen, so fiel die Zahl der Befürworter dieses Jahr um einen Prozent-Punkt.

M-Commerce-Umfrage «Wave 9»: Deutsche kaufen noch immer ungern mit dem Smartphone ein
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Fehlende Usability verantwortlich für schlechtes Ergebnis

Die Wave-9-Studie macht deutlich, dass der Großteil der Deutschen beim Online-Shopping noch immer die stationären Geräte bevorzugt. 67 Prozent der Probanden kaufen am Desktop im Internet ein, während 66 Prozent das Laptop dafür nutzen. Auf dem dritten Platz rangiert schließlich das Tablet, über das 41 Prozent der Befragten ihre Produkte bestellen. Dass das Vertrauen in die mobilen Geräte beim Shopping so niedrig ist, liegt an der fehlenden Usability der entsprechenden Kaufangebote. Viele mobile Webseiten laden zu lange, so dass die Nutzer nicht länger als drei Sekunden warten, bis sie das Portal wieder verlassen. In ähnlicher Weise handeln sie, wenn die User Experience unterbrochen wird.

Online-Händler müssen handeln

Die Studie dürfte die Online-Händler aufrütteln und sie dazu bewegen, mehr in die Technik zu investieren. Sie müssen auf die Kunden stärker zugehen, wenn sie deren Gunst gewinnen möchten. Die Produkte allein können die Shopper wohl kaum auf die Webseite locken. Heute ist es genauso wichtig, den Kunden ein zufriedenstellendes Käufererlebnis zu bieten. Das fängt bereits bei der Registrierung an. Wer dabei viel Zeit verbringen muss, kommt nie wieder. Gleiches gilt für die Kaufabwicklung. Mobile Shopper wollen zum Beispiel immer mehr mit Diensten wie PayPal bezahlen. Das müssen die Online-Händler im Hinterkopf behalten, wenn sie ihre Artikel anpreisen.

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